BundesratStenographisches Protokoll797. Sitzung / Seite 17

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KMUs beschäftigen über 100 000 Menschen in unserem Land. Daher haben wir in der Krise dafür gesorgt, dass wir auch diese KMUs noch stärker unterstützen, dass diese Unternehmen nicht aus ihren Forschungsprojekten aussteigen. Wir haben die Förde­rung von der Höchstgrenze von 25 Prozent vor der Krise auf 45 Prozent erhöht. Was ist das Ergebnis? – Wir haben heute genauso viele KMUs, die forschen, die innovative Produkte entwickeln, wie vor der Krise. Das gibt es sonst nirgendwo in Europa. Das ist das Ergebnis des guten Zusammenspiels von Politik und Wirtschaft im Interesse eines starken Wirtschaftsstandortes. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Bundesrates Zangerl.)

Ebenfalls sehr wichtig ist mir, dass wir in Österreich in der Forschung und Tech­nologieentwicklung natürlich die Stärken, die wir haben, auch tatsächlich vertiefen, dass wir uns darauf konzentrieren, wo wir auch im globalen Wettbewerb wirklich an der Spitze liegen. Das sind jene Bereiche, die wir auch als die Förderschwerpunkte herausgearbeitet haben, nämlich zum einen der Bereich Verkehr und Mobilität; ob Elektromobilität oder auch Verkehrstechnologien, Telematiksysteme, die Wege verkür­zen sollen und einen Beitrag auch zum Umweltschutz leisten sollen. Das ist zum anderen der Bereich Energie. Ich danke Ihnen, dass Sie das Haus der Zukunft angesprochen haben, ein Haus, das nicht Energie verbraucht, sondern ein energie­produzierendes Haus ist. Wir sollen mehr Passivhäuser als jedes andere europäische Land haben und damit einen Beitrag zur Energieeffizienz leisten. Informations- und Kommunikationstechnologien sind der dritte Bereich, und als vierten Bereich, der ein ganz neuer Schwerpunkt ist, haben wir Produktionstechnologien herausgefiltert.

Bei dem Bereich intelligente Produktion, der heuer noch einmal finanziell aufgestockt worden ist – insgesamt 50 Millionen € investieren wir in intelligente Produktion, das sind um 14 Millionen mehr als im Vorjahr –, geht es darum, dass für den österreichi­schen Wirtschaftsstandort die Sachgüterproduktion ganz wichtig ist. Wir haben in diesem Bereich knapp unter 650 000 Menschen, die in Produktionsprozessen in Öster­reich beschäftigt sind. Wir haben 30 000 produzierende Unternehmer, und jeder Arbeitsplatz im Produktionsbereich, den wir in der Industrie haben, löst automatisch zwei Beschäftigte im Bereich der Dienstleistung aus. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn wir in der Industrie des Automobilbereichs einen Arbeitsplatz absichern, dann bedeutet das, dass das in der Dienstleistung, ob das Reparaturwerkstätten, ob das Tankstellen betrifft, zusätzlich sozusagen zwei Beschäftigte auslöst.

Wir stehen in diesen Produktionsprozessen natürlich in einem globalen Wettbewerb. Wir treten nicht in den Wettbewerb mit Niedriglohnländern. Wir wollen nicht, dass Menschen Löhne bekommen, von denen sie nicht leben können, sondern wir treten in den Wettbewerb als Hochtechnologieproduktionsstandort, auch um im globalen Wett­bewerb gewinnen zu können. Das ist im Produktionsbereich deshalb so schwierig, weil man natürlich heute weiß, dass man nicht nur in der Informationstechnologie global alles um die Welt schicken kann – und sich möglicherweise und glücklicherweise überall auf der Welt Demokratisierungsprozesse ergeben, wie wir das aus Nordafrika kennen –, sondern auch in der Produktion von Produkten. Alles, was auf Container geladen werden kann, kann auf der ganzen Welt produziert werden, kann hin und hergeschickt werden. Daher ist das eine solch große Herausforderung für uns, dass Österreich seine Position in der Sachgüterproduktion halten kann.

Ich nehme heute im Anschluss an diese Sitzung noch an einer Informations­ver­anstaltung teil, an der sich über 300 österreichische Unternehmen beteiligen und über intelligente Produktion debattieren werden. Ich möchte zwei Beispiele dazu anführen, damit man sich etwas vorstellen kann:

Erstes Beispiel: Auf jedem Kasten, auf jeder Lade gibt es Beschläge. Der Großteil dieser Beschläge wird in Österreich produziert. Die Produktion ist einer Automatisie-


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