BundesratStenographisches Protokoll797. Sitzung / Seite 18

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rung unterlegen. Die Firma Blum in Vorarlberg, die das produziert, beschäftigt jetzt nach der Automatisierung mehr Menschen im Bereich der Produktion von Beschlägen, die in die ganze Welt verschickt werden, und konnte den Produktionsstandort in Österreich auch halten. Durch intelligente, effiziente Produktion wurde ein Produkt „Made in Austria“ geschaffen, das heute für viele Menschen gute Arbeitsplätze sichert.

Beim zweiten Beispiel, nämlich der Firma Kapsch CarrierCOM, geht es um die Produktion von Teilen für Handys. Diese wurden bisher in China produziert. Dieser Produktionsstandort wird jetzt von China nach Wien verlegt, weil Österreich als Pro­duk­tionsstandort attraktiv ist.

Da unterscheiden wir uns von anderen europäischen Ländern: Großbritannien zum Beispiel hat im Bereich der industriellen Produktion die Vorreiterrolle verloren, die es noch vor zwanzig, dreißig Jahren hatte. Großbritannien kämpft heute mit der Finanz­marktkrise mehr als Österreich, wo wir die Krise besser überstanden haben als jene Länder, in denen es kaum Produktionen, in denen es keine Hochtechnologie und damit auch nicht die entsprechenden Beschäftigungsmöglichkeiten gibt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, dass ich damit deutlich gemacht habe, dass es da um konkrete Dinge geht, dass es da um die Lebenssituation geht, dass es da um den Wirtschaftsstandort und um die Qualität der Arbeitsplätze geht.

Die OECD sagt, es gibt drei entscheidende Faktoren, die ein Land als Wirtschafts­standort, aber auch, was mir ebenfalls wichtig ist, die deren Lebensqualität für die Menschen, die dort leben, stark machen. Das sind die Bereiche Bildung, Infrastruktur sowie Technologie und Innovation.

Ich bin der Auffassung, dass die Entscheidungen, die die österreichische Bundes­regierung in den letzten beiden Jahren mit Visionen für die Zukunft Österreichs als Technologiestandort getroffen hat, jene sind, die unser Land genau dorthin bringen werden, wohin wir wollen, nämlich zu den innovativsten Ländern ganz Europas zu gehören. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

9.42


Präsident Gottfried Kneifel: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesrätin Kerschbaum. – Bitte.

 


9.42.34

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch mich hat dieses Thema der heutigen Aktuellen Stunde etwas überrascht, weil das Bun­desministerium für Verkehr, Innovation und Technologie für mich nicht jenes Ministe­rium ist, das einem als erstes einfällt, wenn man über Forschung reden soll. Aber es ist gut so, soll so sein. Klar ist: Wir reden hier jetzt über Förderung der wirtschaftsnahen, angewandten Forschung für Wachstum und Beschäftigung in Österreich.

Ich stelle mir immer wieder die Frage, warum das Thema „Forschung“ in der Bun­desregierung von den Agenden her derartig zerstückelt wird. Es beschäftigen sich nämlich vier Mitglieder der Bundesregierung mit dem weiten Bereich der Forschung, die in regelmäßigen Abständen verkünden: Wir wollen Maßnahmen setzen, um innovativ zu werden beziehungsweise zu sein! – Ja, das wollen wir auch, keine Frage! Aber ich meine, vom Reden allein wird das halt leider nur schwer möglich sein.

Gestern Abend habe ich noch die OTS-Meldungen vom BMVIT zu diesem Thema studiert und bin draufgekommen, warum wir heute darüber reden. Ich nehme an, dass es daran liegt, dass der Bericht über Forschung und Technologie gestern vorgestellt worden ist, und zwar von den vier dafür zuständigen Regierungsmitgliedern; eigentlich nur von drei, weil Frau Minister Schmied nicht dabei war.

 


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