BundesratStenographisches Protokoll801. Sitzung / Seite 125

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Was mich besonders freut, ist, dass ein weiterer Schwerpunkt auf der quantitativen und, ganz wichtig, qualitativen Förderung von Tagesmütter- und Tagesväterangeboten liegt, was gerade für den ländlichen Raum von großer Bedeutung ist. Ich komme aus dem Ausseerland und kann sagen: Bei uns sind Tagesmütter bereits seit über 20 Jah­ren ein fixer Bestandteil in der Kinderbetreuung und nicht mehr wegzudenken, da die Tageseltern meist noch flexibler auf die Arbeitszeiten der Eltern reagieren können. Das ist gerade in einer Tourismusregion wie dem Ausseerland von besonderer Bedeutung.

Die Qualität der Ausbildung der Tageseltern ist in der Steiermark sehr gut, denn laut dem Steiermärkischen Kinderbetreuungsgesetz des Jahres 2000 haben unsere Tages­mütter und Tagesväter bereits jetzt um 100 Stunden mehr an theoretischer Ausbildung und doppelt so viele Praktikastunden, wie für die Erlangung des Gütesiegels laut der vorliegenden Vereinbarung nötig sind. Gefördert werden in dieser Vereinbarung auch gemeindeübergreifende Projekte, was wieder für den ländlichen Raum sehr wichtig ist, damit man eine ganzjährige Betreuung organisieren und sichern kann.

Ich denke, dass wir mit dieser Vereinbarung auf dem richtigen Weg sind, denn es geht um die Zukunft unserer Kinder. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Bundes­rates Zangerl.)

16.41


Vizepräsident Reinhard Todt: Zu Wort gelangt nun Herr Bundesminister Dr. Mitter­lehner. – Bitte.

 


16.41.57

Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend Dr. Reinhold Mitterlehner: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nachdem inhaltlich hier schon ausführlich dargelegt worden ist, was mit dieser Artikel-15a-Vereinbarung angestrebt und erreicht werden soll, kann ich mich auf relativ kurze Bemerkungen beschränken.

Im Wesentlichen ist klar, dass wir das Barcelona-Ziel in beiden Gruppen erreichen wol­len. Im Bereich der Drei- bis Sechsjährigen haben wir es schon erreicht, im Bereich der Null- bis Dreijährigen haben wir noch ein Defizit. Da werden wir bis zum Jahr 2014 28 Prozent erreichen, 33 Prozent sollten wir erreichen. Das heißt, wir haben dort noch ein Defizit.

Ich sehe allerdings in diesem Fall wie die meisten von Ihnen das Glas nicht halb leer, sondern halb voll. Wir sind auf einem guten Weg, weil teilweise auch nach dem Motto vorgegangen wird, Angebot schafft Nachfrage. Wir haben Bundesländer, die dann – das ist von der Frau Bürgermeister aus dem Burgenland schon erwähnt worden – die entsprechenden Personalkosten haben, wenn in die Sachmaterie investiert wird, sich das aber teilweise nicht leisten können. Manche haben aber teilweise auch Bedarfsab­fragen. Und es ist so, dass das Angebot teilweise dann die Nachfrage entwickelt. Da­her glaube ich, dass auch die Öffnung in Schritten, was den Offenhaltungszeitraum, die 47 Wochen anbelangt, ein durchaus richtiger Vorgang insgesamt ist.

Meine Damen und Herren! Es wurde hier sehr richtig angesprochen, wie wichtig der Kindergarten in der Prägungsphase für die jungen Bürger und Bürgerinnen unseres Landes ist. Es ist eine entscheidende Phase, die sowohl von der pädagogischen Vor­bereitung derer, die dort tätig sind, ganz wichtig ist als auch für die Kinder. Daher wird hier noch einiges zu investieren sein. Wahrscheinlich wird der Kindergarten wichtiger werden als mancher schulische Bereich. Das sehe ich genauso, wie es hier gesagt worden ist, allerdings ist es eine Frage der Leistungsfähigkeit.

In diesem Bereich geht der Bund meines Erachtens schon als Vorbild durchaus voran oder mit, denn es ist Landeskompetenz. Der Bund hat schon in einer ersten Vereinba­rung insgesamt 60 Millionen in die Hand genommen, 45 Millionen für den Ausbau, 15 Millionen für die sprachliche Frühförderung. Wir haben jetzt, weil auch immer kri-


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