BundesratStenographisches Protokoll808. Sitzung / Seite 122

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Ich habe das deswegen gewählt, weil es auch an unserer Schule in Bad Aussee, der Hauptschule 2, in den letzten Jahren ein sehr erfolgreiches Projekt gegeben hat, mit Partnerschulen in Polen und in Dänemark. Und vor allem mit dieser Partnerschule aus Dänemark hat sich auch darüber hinaus ein intensives Austauschprogramm entwickelt, und man kann wirklich sagen, es ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden.

Aber nun wieder zurück zum Hochschulsektor, „Erasmus – Studieren in Europa und mehr“.

Erasmus, sozusagen das Flaggschiff unter den EU-Programmen für allgemeine und berufliche Bildung, ermöglicht jedes Jahr rund 200 000 Studierenden – das muss man sich einmal vorstellen, das ist eine enorme Zahl –, im Ausland zu lernen und zu arbei­ten. Außerdem fördert es die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen in ganz Eu­ropa. Das Programm unterstützt nicht nur Studierende, sondern auch Hochschuldozen­ten und in der freien Wirtschaft tätige Personen, die im Ausland lehren möchten, sowie Hochschulmitarbeiter, die sich beruflich weiterqualifizieren möchten.

Es steht außer Zweifel, dass ein Auslandsaufenthalt nicht nur zu einer Bereicherung der akademischen und beruflichen Bildung der Studenten beiträgt, sondern auch das Sprachenlernen verbessert und interkulturelle Kompetenzen und Selbstsicherheit stärkt. Durch ihre Erfahrungen haben viele junge Menschen ein besseres Gespür dafür entwickelt, was es heißt, ein Bürger Europas zu sein. Einer dieser Studenten hat es so zusammengefasst:

„Erasmus ist viel mehr als eine Lernerfahrung. Ich sehe die Welt mit neuen Augen, ent­decke neue Gefühle und lerne Dinge, die nicht in Lehrbüchern stehen.“

Darüber hinaus schätzen viele Arbeitgeber einen Auslandsaufenthalt, der zur Verbes­serung der Beschäftigungsfähigkeit und auch der Berufschancen beiträgt. Der Aus­tausch von Hochschulmitarbeitern hat sowohl für die Teilnehmer als auch für die ent­sendenden und gastgebenden Einrichtungen günstige Auswirkungen.

Erasmus, eine europäische Erfolgsgeschichte – kaum ein anderes von der Europäi­schen Union aufgelegtes Programm kann ein derart starkes europaweites Echo auf­weisen wie das Erasmus-Programm. Die überwiegende Mehrheit der europäischen Hochschulen nimmt am Erasmus-Programm teil. Seit seiner Einführung im Jahr 1987 haben sich bereits mehr als 2,2 Millionen Studierende und 250 000 Hochschullehrer sowie ab 1997 auch andere Hochschulmitarbeiter beteiligt. Das Jahresbudget liegt bei über 450 Millionen €, mehr als 4 000 Hochschuleinrichtungen in 33 Ländern nehmen teil, weitere stehen auf der Warteliste.

Das Programm Erasmus ist auch für Österreich eine Erfolgsgeschichte geworden. So feiert Österreich im Jahr 2012 20 Jahre Erasmus. Seit Beginn der Teilnahme Öster­reichs am Erasmus-Programm mit dem Studienjahr 1992/93 haben über 62 000 aus Österreich hinaus gehende Studierende einen Erasmus-Auslandsaufenthalt absolviert. Allein im Studienjahr 2010/2011 waren es rund 5 400 Studierende. Österreich weist dabei auch eine ausgeglichene Bilanz auf, das heißt, etwa gleich viele Studierende aus Österreich nutzen die Möglichkeit in anderen Ländern, wie Studierende aus anderen Ländern zu uns kommen.

Wenn dieses Programm und diese Perspektive dazu beitragen, dass wir gemeinsam in Europa wieder ein Stück zusammenwachsen, dann stimmen wir vonseiten der ÖVP diesem Bericht gerne zu. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

15.59


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Zu Wort gelangt Herr Bundesminister Dr. Töchterle. – Bitte.

 


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