mich bei unseren Fraktionsvorsitzenden bedanken, vor allem für die Formulierung des Titels der heutigen Aktuellen Stunde. Besser könnte man den Titel nicht wählen: „Schritt für Schritt zu mehr Sicherheit und weniger Leid auf Österreichs Straßen“. Diese Überschrift ist gleichzeitig auch Programmansage und Botschaft. Es geht darum, dass jeder von uns einen Beitrag leistet, und es geht auch darum, dass wir uns selber im Sinne von „Schritt für Schritt“ mehr bewegen, dass wir wieder das Gehen, Radfahren entdecken und dadurch unnötige Verkehrswege einsparen. Ja, das bringt nicht nur mehr Verkehrssicherheit, mehr Sicherheit auf Österreichs Straßen, nein, es ist für uns auch die große Chance und die Sicherheit, dass wir 100 Jahre alt werden. (Heiterkeit.)
Denken Sie daran, heute kann jeder von uns 100 Jahre alt werden, aber das fällt uns nicht in den Schoß. (Zwischenruf des Bundesrates Stadler.) – Das stimmt, die Mühlviertler haben in Wahrheit die höchste und die beste Lebenserwartung. An sich haben die schon eine Lebensversicherung und eine Garantie, 100 Jahre alt zu werden. Aber diese Chance hat jeder von uns, wenn er dafür aktiv etwas tut. Alles beginnt mit dem Gehen, mit dem Radfahren. Jeder zehnte Verkehrsweg ist unter einem Kilometer. Ich lade dazu ein, verständigen wir uns darauf: Gehen wir mehr zu Fuß, fahren wir mehr mit dem Rad! Das kommt der Verkehrssicherheit zugute, und letztlich profitieren wir selber, indem wir länger leben und gesünder durch das Leben gehen.
Das Thema ist also wirklich aktuell und auch sehr gut gewählt. Wenn wir über Verkehrssicherheit diskutieren, darüber reden, dann kommen wir nicht nur nicht am Gehen vorbei, sondern dann müssen wir uns auch mit dem Thema Geschwindigkeit beschäftigen. Wir leben ja in einer Highspeed-Gesellschaft, wir haben alles „turboisiert“: das Internet, die Züge, die Flüge. Wir bewegen uns quasi in „Lichtgeschwindigkeit“, wir haben ja nicht einmal mehr für die wichtigsten Dinge im Leben Zeit, etwa für die Familie. Dafür fehlt uns die Zeit, dafür würden wir uns mehr Zeit wünschen. Es bleibt uns für die Familie, die uns so wichtig ist, nicht mehr die Zeit, die wir uns wünschen – ja nicht einmal mehr für die Kaffeepause, da haben wir den „Coffee to go“ entwickelt.
Wenn wir über Verkehrssicherheit reden, dann müssen wir uns wirklich konsequent und ernsthaft mit dem Thema Geschwindigkeit beschäftigen, und da könnten wir uns etwas von der Relativitätstheorie von Albert Einstein leiten lassen. Der hat gesagt: Energie ist Masse mal Geschwindigkeit zum Quadrat. Wer etwas tun will für die Verkehrssicherheit, der muss sich mit der Geschwindigkeit beschäftigen. Die spielt in der Relativitätstheorie eine große Rolle, sie ist auch in Sachen Verkehrssicherheit sehr wichtig.
Nehmen wir Tempo aus dem Verkehr, und wir haben automatisch mehr Verkehrssicherheit! Dazu lade ich ein. (Demonstrativer Beifall der Bundesrätin Kerschbaum.)
Ja, Frau Kerschbaum, wir müssen uns mit dem Thema Geschwindigkeit beschäftigen, und dort müssen wir auch die richtigen Punkte auswählen. Ganz im Sinne des Verkehrssicherheitsprogrammes, das auch die Frau Ministerin schon angesprochen hat, sollen wir uns damit beschäftigen: Wie schnell fahren wir eigentlich dort, wo viele Kinder unterwegs sind? Wie schnell fließt der Verkehr vor Kindergärten, Horten und Schulen? Da ist mitunter Tempo 50 erlaubt. Ich sage, nach den positiven Erfahrungen mit der Radhelm-Pflicht müssen wir uns auch mit dem Thema „Geschwindigkeit vor Kindergärten, Schulen und Horten“ beschäftigen.
Da gibt es ambitionierte Gemeinden. In Oberösterreich haben rund drei Viertel der Gemeinden flächendeckend, durchgehend Tempo 30 vor Kindergärten, Horten und Schulen vorgeschrieben. Das sind rund 600 Kindergärten, Horte und Schulen, die schon eine Schutzzone haben. Aber wir haben noch 300 Horte, Kindergärten und Schulen, wo Tempo 50 gefahren werden kann. Dort sind die Gemeinden überfordert,
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite