BundesratStenographisches Protokoll812. Sitzung / Seite 148

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Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Preineder. – Bitte, Herr Kollege.

 


17.45.00

Bundesrat Martin Preineder (ÖVP, Niederösterreich): Geschätzter Herr Vorsitzender! Herr Bundesminister! Werte Bundesrätinnen und Bundesräte! Geschätzte Damen und Herren! Ich darf zur Artikel-15a-Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Niederösterreich Stellung nehmen und mich freuen, weil Forschung und Entwicklung eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, die wir auf dem Weg in die Zukunft für unsere Länder und für den Bund brauchen.

Es war 2005, als es einen Wettbewerb gab zur Frage, wo dieses neue Institut für Forschung und Entwicklung angesiedelt werden sollte. Und wir sind als Nieder­österreicher stolz, dass Niederösterreich sich da durchsetzen konnte – neben dem Standort Wien, der sicher Vorteile geboten hat. Aber das Land Niederösterreich hat sich entsprechend bemüht, finanziell bemüht, einen interessanten Standort ausgewählt und Klosterneuburg vorgeschlagen.

Was für uns Bundesräte, wie ich meine, auch interessant ist, ist, dass es immer wieder wichtig ist, solche Spitzeninstitutionen dezentral in den Bundesländern anzusiedeln.

2009 sind die ersten Forschergruppen in Klosterneuburg eingezogen, heute arbeiten dort 190 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und besonders interessant ist, dass bereits elf Preise des Europäischen Forschungsrates gewonnen werden konnten. Die letzte Auszeichnung war der Wittgenstein-Preis für Herrn Präsidenten Thomas Henzinger.

Noch interessanter ist, dass mit diesen Preisen auch Dotierungen verbunden sind, und damit konnten bereits 25 Millionen € an Förderungspreisen für diese Exzellenz­universität hereingespielt werden. Das ist ein Teil einer Erfolgsgeschichte eines Spit­zen­forschungsinstituts, aber auch der Erfolgsgeschichte Niederösterreichs als For­schungsstandort: wenn wir an Krems denken, wenn wir an Tulln denken, wenn wir eben Klosterneuburg in die Achse einbinden, bis hin nach Wiener Neustadt.

Eine Vereinbarung wie diese, zwischen Bund und Land, ist dazu angetan, wie es in den ersten zehn Jahren nach der Gründung vorgesehen war, dass Bund und Land gemeinsam finanzieren. In den ersten zehn Jahren hat Niederösterreich 130 Mil­lionen € in die Hand genommen. In der zweiten Etappe von 2016 bis 2026 werden jetzt 990 Millionen € seitens des Bundes und 368 Millionen € seitens des Landes Niederösterreich zur Verfügung gestellt, 98 Millionen € für den Betrieb und die restliche Summe für die Infrastruktur, für Gebäude, für Labors, für Wohnungen. Denn Forschung hat nur dann Qualität, wenn sie mit langem Atem betrieben wird, weil Forscher eben auch Menschen sind, die langfristig planen wollen, ja planen müssen und ihre Entwicklung darauf aufbauen.

Neben der Forschung ist auch die Bildung wichtig, und damit komme ich zum zweiten Thema der Vorlage, zu den Fachhochschulen. Auch das ist eine Erfolgsgeschichte. Die erste Fachhochschule wurde in meinem Heimatbezirk Wiener Neustadt gegründet, und heute gibt es 35 Standorte, an denen im Prinzip mit einer sehr geringen Drop-out-Rate junge Leute eine entsprechende praxisorientierte Ausbildung finden und die ersten zwei akademischen Grade erlangen können. Wir stimmen natürlich auch der Änderung des Organisationsgesetzes für die Fachhochschulen zu.

Niederösterreich ist und wird auch in Zukunft Vorreiter bei Forschung und Bildung in Österreich sein, denn für uns gilt: Wer Talente sät, wird Patente ernten. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Beer.)

17.49

 


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