Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Todt. – Bitte, Herr Kollege.
17.49
Bundesrat Reinhard Todt (SPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Prinzip müsste ich jetzt alles, was Kollege Preineder über dieses großartige Institut, das in Gugging entstanden ist, gesagt hat, noch einmal wiederholen. Ich denke, er hat sehr eindrucksvoll beschrieben, was dort geschieht.
Ich glaube ganz einfach, dass das ein sehr wichtiges Vorhaben ist und die Republik Österreich gut daran tut, so ein Vorhaben zu fördern. Das Gleiche gilt für die Fachhochschulen. Selbstverständlich stimmen wir beiden Vorlagen zu und freuen uns darüber, dass hier Einhelligkeit besteht. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Bundesrates Dönmez.)
17.49
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Pisec. – Bitte, Herr Kollege.
17.50
Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, BA (FPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Forschung und Entwicklung sind natürlich ein wesentliches Paradigma in einer entwickelten Gesellschaft und gehören in jeder Hinsicht gefördert, und wenn Wissenschaftler in Österreich mehr Gehalt bekommen, ist das auch zu goutieren. Ich hoffe, das ist auch in diesem Sinne gemeint.
Der Standort Gugging ist meiner Ansicht nach fragwürdig. Besser als ein Wettbewerb der Anbieter, der Bundesländer – letztlich sind es ja ohnehin nur wieder Steuergelder – wäre ein Wettbewerb der Anbieter, wie es in Deutschland ist. In Deutschland wird eine Exzellenzinitiative alle fünf Jahre ausgeschrieben. Da können sich bestehende Universitäten an diesem Programm beteiligen und bestehende, altehrwürdige Universitäten diese Exzellenzinitiative erhalten.
Es ist natürlich schwierig und kostet enorm viel Geld, enormen Aufwand, ein Forschungsinstitut – und das ist IST Austria sicherlich, mit sehr guten Anlagen – aus der Retorte auf die grüne Wiese zu setzen, aus der Retorte zu stampfen und dann hochzuziehen und Wissenschaftler – entschuldigen Sie, wenn ich mir erlaube, das so zu sagen – in Fußballmanier, wie ein Fußballklub auf dem internationalen Markt einzukaufen.
Wenn sich im Wissenschaftsausschuss herausgestellt hat oder berechtigt der Einwand vorgebracht worden ist, man sollte doch versuchen, ausgewanderte österreichische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wieder nach Hause zu holen, so wäre es doch besser, man versucht gleich, junge österreichische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu halten und an den Standort zu binden.
Ich halte Gugging dennoch noch immer für fragwürdig, weil ein Forscher, ein Wissenschaftler eine Community braucht; er muss inspiriert werden, er braucht den Erfahrungsaustausch, er braucht den Gedankenaustausch. Ob das da draußen in Gugging möglich ist, wage ich zu bezweifeln, aber es kann ja noch besser werden.
Besser wäre es meiner Meinung nach, zu fördern und nicht umzuschichten, denn darum geht es, bitte; nicht darum, die Gelder von bestehenden öffentlichen Forschungsstätten zum IST Austria umzuschichten. Bestehende Forschungsstätten sind die Österreichische Akademie der Wissenschaften, eine altehrwürdige, über 150 Jahre
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