BundesratStenographisches Protokoll812. Sitzung / Seite 163

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Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Initiatoren für die Freie Fotografie für ihr Engagement, aber auch bei den Vertretern der Berufsfotografen für ihre Bereitschaft bedanken, diesen österreichischen Weg freizumachen. Meine Fraktion wird auf jeden Fall gerne zustimmen. – Danke. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

18.39


Präsident Georg Keuschnigg: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesminister Dr. Mitter­lehner. – Bitte.

 


18.39.35

Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend Dr. Reinhold Mitterlehner: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zuallererst: Es trifft sich immer wirklich zufällig, ich war auch bei der Abschiedsrede von Hans Kraml da, heute bin ich es bei der Antrittsrede von Frau Kollegin Reich. Das ist eigentlich für den Bezirk Rohrbach durchaus erfreulich, würde ich sagen. Wir unterscheiden uns auch inhaltlich nicht sehr stark, aber die Partei ist doch eine andere. (Heiterkeit.) Das ist vielleicht doch ein bestimmter Unterschied.

Ich muss aber auch noch hinzufügen, dass Erwin Buchinger der gleiche Jahrgang war, also in die Parallelklasse gegangen ist. Wir haben noch Nachwuchs genug, also kommt vielleicht noch einiges.

Damit zur Thematik, die angesprochen wurde. Ich halte die Themenstellung für eine sehr wichtige, weil sie mit der Wettbewerbsfähigkeit insgesamt zusammenhängt. Herr Pisec hat die Anfragebeantwortung angesprochen. Die hängt natürlich mit einer grund­sätzlichen Frage zusammen: Wie organisieren wir denn bei uns überhaupt unter­nehmerischen Nachwuchs und Wettbewerb?

Sie haben gesagt, dass das Thema Förderung dreißigmal angesprochen worden ist. Ich möchte schon darauf hinweisen, dass die Darstellung ein wenig zu vereinfachend gewesen ist. Es ging nicht um Förderung im materialistischen Sinn, also finanziell gesprochen, sondern hat sich natürlich auch auf ideelle Förderungen bezogen, also wie kann man Jungunternehmer entsprechend unterstützen? Tatsächlich haben wir in Österreich da ein bestimmtes Problem, denn von 100 Unternehmern sind 6,7 junge Unternehmer. Was wir tun müssen, sehen Sie, wenn Sie andere Gesellschaften mit unserer vergleichen, es ist aber auch ein gesamteuropäisches Problem. Sie werden bemerken, dass die Dynamik, die Wettbewerbsorientierung, die unternehmerische Gesinnung viel stärker ist als in Europa oder speziell in Österreich.

Deswegen haben wir diese Woche die Jungunternehmerförderung neu vorgestellt, die sich nicht auf finanzielle Zuwendungen bezieht, sondern auf eine Steigerung der unternehmerischen Qualität etwa durch Business Angel Days oder auch andere Maßnahmen, um Managementqualität und auch entsprechende Beteiligungen ein­fließen zu lassen.

Ich denke, dass sich das auch bei uns entsprechend bewähren wird. Die Frage ist: Warum haben wir das nicht schon längst? – Das hängt zum Teil mit der Gesinnung oder Einstellung zusammen, weil viele immer noch die Bankenfinanzierung bevorzugt haben. Leider oder vielleicht sogar erfreulicherweise ist es jedoch so, dass wir da umdenken müssen, denn die Bonitätsprüfungen werden schärfer, Basel III ist im Kommen und das heißt, Venture Capital und anderes wird wichtiger werden. Das ist der eine Gesichtspunkt.

Der andere ist auch im Ausschuss diskutiert worden: Wo müssen wir regeln und wo können wir freien Zugang ermöglichen? In Österreich haben wir keine übertriebene Regelungsdichte. Wir haben in etwa 700 000 Gewerbeberechtigungen, das sind natürlich mehr, als es tatsächlich an Unternehmern gibt. Von denen sind etwa 55 Pro-


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