Institutionen, weil wir auch über die nötige Infrastruktur verfügen. Das war wahrscheinlich auch ein Grund, warum es uns gelungen ist, dieses Zentrum nach Österreich zu bringen.
Aus unserer Sicht des Außenministeriums, aber auch für den österreichischen Staat insgesamt ist es wichtig zu betonen, dass mit diesem Zentrum die Funktion Wiens als Drehscheibe für Frieden und Dialog weiter gestärkt wird, wie es auch Herr Bundesrat Kainz erwähnt hat.
Nun zur Ausrichtung und zum Inhalt dieses Zentrums. Ich versuche, auch auf die einzelnen Wortmeldungen einzugehen.
Ich darf erinnern, dass in diesem Zentrum nur solche Personen eine Funktion einnehmen werden, die international anerkannt sind und die in diesem internationalen Dialog ein Profil haben. Ich kann die Furcht und die Angst einiger Redner hier nicht nachvollziehen. Man wird sehen, wie sich dieses Zentrum entwickelt. Dieser Prozess ist im Gange, und es ist meiner Meinung nach verfehlt und nicht fair, wenn man jetzt schon unterstellt, was alles in einem halben Jahr oder in zwei Jahren passieren wird, wenn das Zentrum eröffnet ist. Jetzt schon zu unterstellen, dass es eine wahhabitische, salafistische oder eine andere Ausrichtung haben wird, ist einfach eine lose Behauptung. Man wird sehen, wie das in einem Jahr aussieht.
Das Zentrum wird über ein Direktorium verfügen. Die Mitglieder dieses Direktoriums werden vom Rat der Vertragsparteien einstimmig gewählt. Das sind die drei erwähnten Staaten Österreich, Saudi-Arabien und Spanien. Das heißt, Österreich wird die neun bis zwölf geplanten Mitglieder des Direktoriums mitwählen, die wiederum aus verschiedenen Religionen kommen sollen. Das soll alle verschiedenen Strömungen auf globaler Ebene widerspiegeln; das wurde schon gesagt. Die Mitglieder werden im Konsens ausgewählt. Und auch das beratende Gremium, das Advisory Forum, das aus 100 Personen bestehen wird, wird von diesem Direktorium selbst ausgewählt und weder vom saudischen König noch von anderen staatlichen Vertretern, die nicht im Direktorium vertreten sind.
Ebenso wurde schon erwähnt, dass nicht nur die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum, Islam, sondern ausdrücklich auch andere Glaubensrichtungen vertreten sein werden, also Hinduismus, Buddhismus, Taoismus und so weiter. Auch der Heilige Stuhl hat starkes Interesse daran bekundet und wird einen Beobachterstatus bei dieser internationalen Organisation einnehmen.
Wir sehen es als eine große Chance, dem Dialog von verschiedenen Religionsgemeinschaften und Weltanschauungen eine solch kontinuierliche Plattform zu geben, und auch als eine Chance, diesen Dialog weiter zu unterstützen und zu fördern, und das insbesondere in Wien.
Dieses Zentrum wird Konferenzen, Seminare, Fortbildungsprojekte veranstalten und konkrete Kooperationen zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Zugehörigkeit ausüben. Und dieses Zentrum ist auch explizit in der Präambel des Gründungsabkommens den Menschenrechten verpflichtet. Das heißt, die Unterzeichner haben sich verpflichtet, die Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen zu wahren und zu fördern sowie die Grund- und Freiheitsrechte einzuhalten. (Zwischenruf des Bundesrates Schreuder.) Wir reden nicht von Saudi-Arabien, wir reden jetzt von dieser Organisation. Sie verwechseln das!
Wenn man in die Welt blickt und in den Zeitungen liest, was in religiös motivierten Konflikten ständig passiert und im Gange ist, zuletzt in Nigeria oder die Terroranschläge in Mali, die unter dem Deckmantel von religiösem Fanatismus passieren, die Diskriminierungen aufgrund verschiedener Glaubensrichtungen, dann muss man
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