BundesratStenographisches Protokoll815. Sitzung / Seite 23

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sollen es auch können, nicht nur wollen!) Wir sind zurzeit bei 25 Prozent Akademiker­quote, der OECD-Schnitt ist bei 38 Prozent. Wir müssen uns überlegen, wie wir noch mehr Studierende auf die Unis bringen. (Beifall des Bundesrates Schreuder.)

Wir brauchen uns nicht zu wundern, dass immer weniger Kinder zur Welt kommen. Allein in Oberösterreich werden wir im Jahre 2020 um 14,5 Prozent weniger junge Leu­te haben. Das hat ja Gründe. Wir müssen ein bisschen über den Tellerrand hinaus­schauen und das Ganze ganzheitlich betrachten. (Präsident Keuschnigg: Bitte zum Schlusssatz kommen!)

Wir sehen, wir buttern sehr viele finanzielle Mittel in die Familienunterstützung, aber der Output ist trotzdem nicht besonders gut. Es ist nicht alles in Geld messbar, sondern wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern, das fängt beim Kindergarten an, geht über die Schulen bis zu den Universitäten. Und es ist unsere Aufgabe, uns Ge­danken darüber zu machen – nicht darüber, wie wir den Zugang zur Bildung beschrän­ken, sondern, wie man das Ganze ausbauen kann. – Danke. (Beifall des Bundesra-
tes Schreuder.)

10.00


Präsident Georg Keuschnigg: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Saller. – Bitte.

 


10.00.05

Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich muss zum Kollegen Dönmez schon sagen, von einem Stillstand in der Bildungspolitik kann nicht die Rede sein. (Bundesrat Dönmez: Sie wissen, was gemeint ist!) Ich glaube, wir haben ein aus­gezeichnetes Bildungssystem mit viel Neuem, es ist viel in Bewegung, auch im univer­sitären Bereich. Also das möchte ich nicht unwidersprochen lassen.

Ich möchte mich in gebotener Kürze ein wenig mit der Studienplatzfinanzierung be­fassen.

Aufgrund der zunehmenden Vernetzung im universitären Bereich ist in Europa, aber auch weit darüber hinaus sowohl für Lehrende als auch für Studierende mit Sicherheit mehr an Qualität zu gewährleisten. Es liegt nun eine, wie ich glaube, doch sehr wohl­durchdachte Studienplatzfinanzierung vor. Sie ist auch unabdingbar. Die Bundesregie­rung hat sich hier ab 2013 auf eine Testphase geeinigt.

Worum geht es eigentlich hier in dieser Sache? – Es geht zuerst einmal um mehr Transparenz für die gesamte Universitätsfinanzierung, es geht darum, mehr Durchsicht hineinzubringen, zusammenzuführen. Es geht auch um mehr Personalressourcen. Wir brauchen diese, wie wir aus der Praxis wissen. Es sind ja hier an die 95 Professorin­nen und Professoren mehr vorgesehen, und das bedeutet natürlich auch eine Verbes­serung der gesamten Betreuungssituation. Es geht – drittens – auch um einen gere­gelten Universitätszugang, der gerade in den nachgefragten Fächern notwendig ist. Das wissen wir. Damit ist auch eine Stabilisierung der Studierendenzahlen verbunden.

Dieses Modell wurde abgestimmt und ist Voraussetzung dafür, dass die Zahl der Stu­dierenden österreichweit nicht verringert wird beziehungsweise eine gewisse Ausdün­nung erfährt.

Ich möchte sagen, dass die Definition der Ziele der neu zu schaffenden Struktur, die Umsetzungsschritte vom derzeitigen Modell zum neuen und die Beschreibung der vor­bereitenden inhaltlichen Maßnahmen auch damit einhergehen.

Wir brauchen ein zusätzliches Qualitätspaket, um auch die Rahmenbedingungen für die besonders gefragten Fächer zu schaffen. Wir wissen, bei Informatik, Biologie, Bio­chemie, Architektur, Städteplanung, Pharmazie, Management und Wirtschaft gilt es, besonders anzupacken.

 


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