BundesratStenographisches Protokoll818. Sitzung / Seite 81

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13.52.42

Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, BA (FPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Was Herr Kollege Dön­mez gesagt betreffend chaotische Zustände – ich möchte sie vielleicht nicht „chaotisch“ nennen, aber unhaltbare Zustände –, hat sicher im gewissen Sinne seine Berechti­gung.

Das betrifft nämlich das jetzt neu geformte Bakkalaureat-System. Denn wenn man sich das in der Praxis anschaut, so bilden sich Flaschenhälse. Am Beginn erscheint das Studium überlaufen, aber wenn man sich die nachfolgenden Lehrveranstaltungen an­sieht, die meistens leer oder völlig unterbucht sind, dann entsteht da ein falscher Ein­druck. Und das ist nicht notwendig.

Das bezieht sich vor allem auf das Bakkalaureat-Studium und noch mehr auf das Mas­terstudium. Ursprünglicher Sinn des Studiums war ja, dass das ganze „verschult“ – un­ter Anführungszeichen – wird, also ein aufbauendes System hätte. Aber in der Praxis zeigt sich, dass jede Lehrveranstaltung für sich abgeschlossen ist. Es steht bei einer Lehrveranstaltung die dreifache Zahl jener, die ein Hörsaal fasst, auf der Warteliste. Eine Lehrveranstaltung darüber hinaus, die jeder besuchen könnte, ist zu einem Drittel leer, weil sich die Studenten und die Studierenden nicht anmelden konnten.

Das Zauberwort heißt jetzt, sehr geehrte Frau Minister, das ist vielleicht interessant, Interessenmodul. Jetzt melden sich alle Studierenden über das Interessenmodul an. Das kann natürlich nirgends angerechnet werden. Jetzt sind die Studienvertretungen überlaufen, weil jeder nachträglich versucht, sich das Ganze korrekt anrechnen zu las­sen. Das ist ja alles nicht notwendig.

Das Zauberwort heißt hier sicherlich, die Anmeldungen, die Lehrveranstaltungen öff­nen, damit sich keine Flaschenhälse bilden und man das ganze Studium praktisch kon­tinuierlich hinaufwandern kann und die Lehrveranstaltungen gleichmäßig besetzt und besucht sind.

Die Fristen sind sicher auch ein Problem, was Kollege Dönmez schon angesprochen hat. Die Fristen hören viel zu früh auf, praktisch im Semester davor. Da kann sich noch niemand entscheiden, welches Studium oder welches Studienfach er wirklich wählen möchte, ohne dass er sich hier schon vorbereitet hat. Zu Beginn des Studiums sind die Fristen abgelaufen, er steht vor verschlossenen Türen.

Da sollte es also zwei Ansätze geben: erstens die Fristen verlängern und zweitens die Lehrveranstaltungen für alle öffnen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ sowie des Bundes­rates Dönmez.)

13.54


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Wünscht dazu noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.

Wir gelangen zur Abstimmung.

Ich ersuche jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Das ist die Stimmenmehrheit. Der Antrag ist somit angenommen.

13.55.155. Punkt

Beschluss des Nationalrates vom 27. Februar 2013 betreffend Rahmenabkom­men über umfassende Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Europäi-


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