viermal so groß. Interessant im Zusammenhang mit der Bevölkerung ist weiters, dass landesweit rund ein Drittel der Menschen unter 14 Jahre alt ist und nur etwa 6 Prozent älter als 65 Jahre sind. Das ist eine ganz interessante und zukunftsträchtige Bevölkerungsentwicklung.
Seit dem Jahre 2000 erlebt Vietnam einen Boom im Tourismus. Neben Studienreisenden kommen auch immer mehr Rucksack-, Pauschal- und Badetouristen, die vor allem die unberührte Natur und das Land mit seiner sehr niedrigen Kriminalitätsrate schätzen. In den letzten Jahren wurden auch einige Fischerdörfer umgebaut – wenn man das so sagen darf –, um dort Hotel- und Resortprojekte hochzuziehen. Mehrere hunderttausend Menschen sind bereits im Tourismus beschäftigt.
Erwähnenswert ist auch, dass es eine interessante Geschichte im Bereich der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Vietnam gibt. Österreich war im Jahre 1972 – erinnern wir uns: noch während der Auseinandersetzung im Vietnamkrieg – eines der ersten Länder, das Vietnam offiziell anerkannt hat. Diese diplomatischen Beziehungen wurden seit, wie gesagt, 40 Jahren weiter ausgebaut.
Eine Anmerkung zum Schluss: Österreich und Vietnam liegen zwar weit auseinander – etwa 8 250 Kilometer zwischen Wien und Hanoi –, aber mit diesem Abkommen kommen wir uns zweifelsohne ein Stück näher. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
14.05
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster ist Herr Bundesrat Schennach zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Kollege.
14.05
Bundesrat Stefan Schennach (SPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau – heute allgemeinzuständige – Ministerin! Ich möchte gleich an den letzten Satz des Herrn Köberl anknüpfen. Im Dezember 2012 haben wir 40 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Österreich und Vietnam gefeiert. Ich möchte das noch ein bisschen hervorheben. Mitten im Bombenhagel, als die USA täglich Hunderte Tonnen von Bomben auf Hanoi und Haiphong abgeworfen haben, mitten in diesem unglaublich brutalen Krieg, der in gesamt Indochina dreieinhalb Millionen Menschenleben gefordert hat, sagt die österreichische Bundesregierung unter dem damaligen Außenminister Kirchschläger und dem damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky, Österreich anerkennt die Republik Nordvietnam. Wenn man sich vorstellt, das würde heute geschehen, dann wäre das ein weltweiter Paukenschlag.
Das war am 1. Dezember 1972. Zweieinhalb Wochen später – und da sieht man, welches Signal Österreich da praktisch als politischer Trendsetter ausgestrahlt hat – wurde Österreich nahezu einstimmig zum ersten Mal in den Weltsicherheitsrat gewählt. Später, als es nach der Zeit des geteilten Vietnam von 1954 bis 1973 zur Aufarbeitung der Kriege im ASEAN-Bereich kam, wurde wiederum ein österreichischer Botschafter, nämlich Willibald Pahr, zum Vorsitzenden der Kambodschakonferenz ernannt. Das heißt, man hat sehr wohl im ganzen Raum gemerkt, was Österreich da gemacht hat.
Vielleicht noch eine Anmerkung, denn es handelt sich hier zum Teil um unsere Jugend. Das war dasselbe Jahr, in dem Jane Fonda Nordvietnam besucht hat, während die Amerikaner bombardiert haben. Es war die Zeit, in der ein Cassius Clay, alias Muhammad Ali, den Befehl verweigert hat, als Soldat nach Vietnam zu gehen, und dafür in Haft gegangen ist. Das ist meiner Meinung nach eine wirklich große Geschichte.
Österreich hat im letzten Jahr dieser 40 Jahre Anerkennung und diplomatischer Beziehungen mit Vietnam in besonderer Weise gedacht. Der Bundespräsident hat Vietnam letztes Jahr besucht. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen hat stattgefunden. Die Stadt Wien war zum Beispiel Partner aller Veranstaltungen in Vietnam, und es wurden
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