BundesratStenographisches Protokoll819. Sitzung / Seite 73

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zu installieren. Also meine Bitte ist, hier bei der Standortauswahl wirklich aufzupassen. Das ist für mich natürlich auch eine Herzensangelegenheit, weil ich auch jahrzehnte­lang Kommandant einer Milizkompanie in St. Michael gewesen bin.

Damit wünsche ich dir, Herr Minister Klug, alles Gute, auch in Sachen des Sportes. Ich denke, du wirst viel mehr Fortune haben als dein Vorgänger. Ich möchte hier nicht Schnee von gestern aufrühren, aber es war für mich schon demoralisierend, dass dein Vorgänger meinem Gefühl nach zum Beispiel nie mit Herz bei dieser Sache war und sich sogar am Beispiel des Burgenlandes, wo das Heer jahrzehntelang einen As­sistenzeinsatz an der Grenze geleistet hat, nicht bereit war, diese Aufgabe selbst zu leisten. Im Gegenteil: Dein Vorgänger hat auch da keine positive Einstellung zu seinem eigenen Ressort gehabt. Ich wünsche dir alles Gute im Sinne der Republik Österreich und im Sinne der österreichischen Landesverteidigung. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und FPÖ.)

12.55


Vizepräsidentin Mag. Susanne Kurz: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bundesrätin Mühlwerth. – Bitte.

 


12.55.59

Bundesrätin Monika Mühlwerth (FPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Nachdem keiner meiner Vor­redner darauf eingegangen ist, mache ich es jetzt: Ja, Herr Minister, du warst ein guter Kollege, überfraktionell! Das kann ich bestätigen. Ich glaube auch – und das möchte ich einmal mehr hier anmerken –, es ist schon ein Spezifikum des Bundesrates, dass es uns auch dann, wenn bei uns Debatten mit hoher Emotion geführt werden, weil das Weltanschauliche und das Inhaltliche sehr weit auseinandergehen (Heiterkeit bei der SPÖ) – und du hast dich an diesen Debatten immer sehr lustvoll beteiligt –, gelingt, diese Debatten nicht so weit entgleisen zu lassen, dass es uns am Ende einer Sitzung nicht gelingt, einander in die Augen zu schauen und zu sagen: Komm gut heim! (All­gemeiner Beifall.)

Ich habe jetzt meinen Vorrednern zugehört und habe mir dann noch einmal die Red­nerliste angeschaut und habe festgestellt, ich bin die einzige Frau, zumindest jetzt ein­mal auf der Rednerliste, die zum Landesverteidigungsminister und Sportminister spricht. Ich muss feststellen, deinen Amtsvorgänger und mich verbindet eines: Wir ha­ben beide nicht gedient! Ich habe das nicht gekonnt, weil das natürlich damals auf­grund meiner Jahre einfach nicht möglich war, selbst wenn ich es gewollt hätte. Aber da endet dann auch schon die Gemeinsamkeit, denn im Gegensatz zum Vorgänger, Minister Darabos, war mein Herz für das Bundesheer immer ein sehr großes, was man dem ausgeschiedenen Bundesminister nicht gerade unterstellen kann. Ganz im Ge­genteil: Da hatten wir eher den Eindruck, die Demoralisierung der Truppe und die De­montage des Bundesheeres seien sein Ziel und nicht ein schlagkräftiges, starkes Bun­desheer.

Ich gratuliere dir, Herr Minister Klug, zu deinem Einstieg. Du hast ja keine Schonfrist gehabt. Das hast du – Respekt! – gut gemeistert. Ich bedanke mich an dieser Stelle auch dafür, dass du den Akt gesetzt hast, dass der scheidende Generalstabschef in Würde ausscheiden konnte, dass also sein Abschied würdevoll gestaltet worden ist. Das heißt, man kann sagen, du hast eine gute Vorstellung gegeben.

Natürlich gibt es dann immer ein Wunschkonzert. Bei einem neuen Minister gibt es alte und neue Wunschkonzerte. Du hast schon die Attraktivierung des Grundwehrdienstes angesprochen. Ja, das ist auch von uns ein Anliegen wie einiges andere auch, das heute schon genannt worden ist. Das wird ganz wesentlich sein, da den jungen Sol­daten – ich finde, man kann sie ruhig Soldaten nennen, man muss sie nicht Burschen


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