BundesratStenographisches Protokoll819. Sitzung / Seite 155

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tives für den Arbeitnehmer, aber auch für den Arbeitgeber, denn damit ist die Verbin­dung zum Betrieb da. Es ist gut für den Mitarbeiter, dass er da den Kontakt hält, aber auch für den Unternehmer.

Wie schaut das aus? – Die wöchentliche Arbeitszeit wird um ein Viertel oder bis auf die Hälfte herabgesetzt, darf jedoch zehn Stunden pro Woche nicht unterschreiten. Die Bil­dungsteilzeit kann vier Monate bis zwei Jahre in Anspruch genommen werden, man kann sie auch in Teilen innerhalb von vier Jahren konsumieren.

Das sind wirklich wichtige Neuerungen, und es gilt, diese besonders gut zu bewerben, bei den ArbeitnehmerInnen, aber auch bei den Unternehmern, sodass diese Maßnah­men auch in Anspruch genommen werden, denn wir brauchen, wie ich schon gesagt habe, die Fachkräfte, damit wir unseren Wirtschaftsstandort absichern können und die Zahl der Facharbeiter in Österreich, das ist für Österreich sehr wichtig, erhöhen kön­nen.

Da das meine letzte Rede im Bundesrat ist, möchte ich mich auch noch von Ihnen al­len verabschieden. Ich möchte mich recht herzlich dafür bedanken, dass ich zehn Jah­re lang hier mitwirken durfte und zum Wohle unserer Bürger hier Gesetze mit beschlie­ßen konnte, damit Österreich noch lebenswerter wird. Ich habe mich bemüht, die Anliegen meiner Region, meines Waldviertels, meines Bundeslandes Niederösterreich hier mit einzubringen.

Ich möchte mich natürlich auch für die vielen Freundschaften, die ich hier im Bundesrat schließen konnte, bedanken.

Ich darf meine Ausführungen mit einer kleinen Geschichte beenden: Zwei Freunde ha­ben eine Wanderung gemacht. Während dieser Wanderung ist es zu einem Streit ge­kommen, und der eine hat den anderen unabsichtlich ins Gesicht geschlagen. Der an­dere war still und hat am Abend in den Sand geschrieben: Heute hat mich mein Freund geschlagen! Sie sind dann weitergegangen, haben am nächsten Tag gemeinsam in einer Oase gebadet, und der, der den anderen geschlagen hat, hat diesen dann vor dem Ertrinken gerettet. Der Gerettete hat sofort einen Stein genommen und in den Stein geritzt: Heute hat mir mein Freund das Leben gerettet! Der Freund, der ihn ge­schlagen hatte, hat dann gefragt: Warum hast du das eine in den Sand geschrieben, als ich dich geschlagen habe, und das andere in den Stein geritzt? Darauf hat der ge­sagt: Wenn man gekränkt ist, soll man es in den Sand schreiben, damit der Wind des Verzeihens es wieder auslöschen kann, wenn man sich aber freut, dann soll man es in einen Stein ritzen, damit es für ewig bleibt.

So möchte ich auch meine Zeit hier im Bundesrat in Stein ritzen, und ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, dass in dieser Länderkammer noch viel geschieht, und be­danke mich, dass ich die zehn Jahre hier sein durfte. Alles Gute! (Anhaltender allge­meiner Beifall.)

18.14


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Liebe Martina! Der Applaus zeigt auch dir, der gesamte Bundesrat dankt dir sehr herzlich für deine Arbeit in den letzten zehn Jahren, für deinen Einsatz für das Land, für dein Land Niederösterreich, für deine Region. Du warst eine überaus engagierte Bundesrätin, und wir wissen, du gehst ja der Politik nicht verloren. Als Stadträtin in Schrems, zuständig für Tourismus und Wirtschaftsan­gelegenheiten, hast du weiterhin viel Positives einzubringen. Dafür wünschen wir dir ganz herzlich das Allerbeste und viel Erfolg dabei. Einen schönen Gruß ins Waldviertel, nach Schrems, Steinbach und Umgebung. – Herzlichen Dank. (Allgemeiner Beifall.)

Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesminister Hundstorfer. – Bitte, Herr Minister.

 


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