schen Sprache hat. Und es geht auch aus dem Bericht hervor, dass sie oft genug Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Muttersprache haben, weil schon da der Wortschatz nicht entsprechend ist. Und dem muss man entgegensteuern. Der Herr Staatssekretär Kurz hat dann mit ungefähr siebenjähriger Verspätung unsere Idee aufgegriffen. Wir haben nachweislich 2005 (Bundesrat Kneifel: Vor sieben Jahren, da war er noch bei der Erstkommunion!) – Aber er hat es mit siebenjähriger Verspätung aufgegriffen! Er ist ja auch nicht erst seit gestern Staatssekretär.
Wir haben gesagt: erst Deutsch, dann Schule. Und wir bekennen uns auch dazu. Einen Förderunterricht muss man flexibel gestalten können. Es gibt Kinder, die haben nicht so einen großen Förderbedarf, die kann ich in der Klasse lassen. Es gibt Kinder, die haben einen größeren Förderbedarf, die muss ich halt zusammenfassen und zunächst in einer kleineren Gruppe außerhalb der Klasse fördern. Da steht dann immer sofort da: FPÖ will Ghetto-Schule, und das ist ganz furchtbar. Gerade dass man uns nicht unterstellt, wir wollen sie einsperren.
Tatsache ist aber, dass es in vielen Fällen durchaus richtig und sinnvoll ist. In Finnland zum Beispiel – das hochgelobte Finnland, Ihr großes Vorbild – werden Schüler, die mehr Bedarf haben, in kleinen Gruppen zusammengefasst, und die gehen aber in den anderen Gegenständen natürlich in ihre angestammte Klasse. Das ist effizienter und das müsste man auch machen, weil auch der Bericht durchaus aufzeigt, dass der Förderunterricht nicht immer so konsequent durchgehalten wird. (Bundesrat Kneifel: Aber die haben einen Bruchteil der Kinder mit Migrationshintergrund, die Finnen! Einen Bruchteil!) – Das ist schon richtig. Umso interessanter ist es, wie sie dann damit umgehen und was sie tatsächlich machen. Und da wir ja wesentlich mehr haben, könnten wir uns da durchaus ein Beispiel nehmen. Man muss ja nicht alles eins zu eins übernehmen, aber das eine oder andere Gute muss man ja nicht, nur weil es aus Finnland kommt, außen vor lassen.
Es ist ein guter Bericht, das sage ich noch einmal. Er zeigt aber trotzdem, dass es im Bildungswesen schon einige Baustellen gibt, die schnellstmöglich geschlossen werden sollten: Dass die Volksschüler in ihren Grundkompetenzen schon mangelhaft sind, sollte uns wirklich zu denken geben, weil das ja die Grundlage für alles Weitere ist. Und wir geben wirklich – auch das ist ja schon gesagt worden, und der Kollege Dönmez wird es wahrscheinlich noch mehr ausführen – viel Geld für unser Schulwesen aus, das aber letzten Endes nicht bei den Schülern ankommt. Dort soll es aber hinkommen, denn wir brauchen ja als Land, auch als Wirtschaftsstandort gut ausgebildete, aber auch gut gebildete – und das ist nicht dasselbe – Menschen, die dann auch entsprechende Steuern zahlen, wie wir heute in der Früh schon diskutiert haben.
Das heißt, der Bericht zeigt, es besteht genügend Handlungsbedarf. Es muss dringend gehandelt werden. Und wir hoffen wirklich, dass alle diese aufgezeigten Probleme und Lösungsansätze vom Ministerium auch schnellstmöglich behandelt und enderledigt werden. (Beifall bei FPÖ und Grünen.)
17.39
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Dönmez. – Bitte. (Bundesrat Kneifel – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Bundesrates Dönmez –: Der hat ja eine ganze Bibliothek mit!)
17.39
Bundesrat Efgani Dönmez, PMM (Grüne, Oberösterreich): Keine Angst, ich werde nicht von Anfang bis zum Schluss daraus vorlesen!
Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Präsidium! Ich habe den Bericht für die Zuseherinnen und Zuseher zu Hause mitgenommen. (Aha-Rufe bei der ÖVP.) Nicht jeder hat ihn ja bekommen. Die Zuseher und Zuseherinnen sollen sehen, welch tolle und hervor-
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