BundesratStenographisches Protokoll822. Sitzung / Seite 54

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11.25.30

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Präsident! Hohes Haus! Werte Mitglieder des Bundesrates! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Schülerinnen und Schüler! Liebe Lehrerinnen und Lehrer! Ich freue mich sehr, dass wir heute hier im Bundesrat das Gesetzespaket zur PädagogInnenbildung Neu diskutieren und  wie wir beide, Minister Töchterle und ich, hoffen  auch beschließen können.

Ich möchte mich gleich zu Beginn sehr herzlich bei allen bedanken, die an diesem Großprojekt mitgewirkt haben, und ich freue mich ganz besonders, dass Andreas Schnider, Leiter von vielen ExpertInnengruppen in der Vorbereitung dieses Groß­projektes, heute auch hier ist, und ich möchte ihm persönlich für die beispielgebende, parteiübergreifende Zusammenarbeit danken.  Herzlichen Dank. (Allgemeiner Beifall.)

Das Ziel der Bildungspolitik oder die Ziele der Bildungspolitik einen uns über viele ideologische Grenzen, über viele parteipolitische Grenzen hinweg, und wenn wir über Ziele, auch hier im Parlament, im Bundesrat, diskutieren, sind wir uns meistens sehr rasch einig: Wir wollen die bestmögliche Bildung und Ausbildung für unsere Kinder, für die jungen Menschen in Österreich. Wir haben auch, denke ich, gemeinsam die Einsicht, dass neben einem fördernden Elternhaus die Lehrer und Lehrerinnen maßgeblich den Bildungserfolg der jungen Menschen mitbeeinflussen. Daher, das ist die Schlussfolgerung aus diesen Überlegungen, muss eine erstklassige Bildung und Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer auch unser Ziel sein erstklassig so definiert, dass sowohl die Erkenntnisse der Wissenschaft Berücksichtigung finden, als auch die Anforderungen der Praxis. Oder, wenn ich es in einem Satz formulieren soll: Es geht um die Verbindung von Profession und Wissenschaft.

Wie das der Herr Bundesrat Füller auch betont hat, ich möchte das noch einmal unter­streichen, ist gerade beim Lehrberuf die Persönlichkeit ganz entscheidend. Daher müssen wir die Persönlichkeitsbildung immer berücksichtigen, nicht nur in der Bildung und Ausbildung, sondern auch in der Fortbildung, vor allem aber auch im Umgang miteinander. Ich spreche hier von Wertschätzung und Respekt. Wertschätzung und Respekt müssen wir leben, jeder Einzelne von uns  und das sage ich jetzt dezidiert auch in Richtung von einigen Vertretern der Lehrergewerkschaft.

Was da auf der einen oder anderen Internetseite immer wieder zu lesen ist, kann ich persönlich nur als respektlos bezeichnen, und ich möchte Sie auffordern, daran mitzuwirken, dass Wertschätzung und Respekt im Umgang miteinander ein Grund­gesetz sind, gerade wenn man vielleicht da oder dort auch einmal inhaltlich anderer Meinung ist! Ich würde mir da insbesondere von den Vertretern der Lehrergewerk­schaft auch eine gewisse Vorbildfunktion erwarten. Das möchte ich an der Stelle betonen. (Beifall bei der SPÖ, bei Bundesräten der ÖVP sowie des Bundesrates Mag. Zelina.)

Bevor ich auf die PädagogInnenbildung Neu noch im Detail zu sprechen komme  Frau Bundesrätin Reich hat das empathisch und so authentisch geschildert, dass ich da ja das eine oder andere aus meiner Sicht nur noch unterstreichen kann , möchte ich doch, Frau Bundesrätin Mühlwerth, Sie fordern mich nahezu jedes Mal heraus (Heiterkeit), auf ein paar Ihrer Aussagen direkt eingehen.

Stichwort Chancengerechtigkeit. Meiner Überzeugung nach heißt Chancengerech­tigkeit, kein Kind zurückzulassen. Bildungspolitik hat in meinem Verständnis die Auf­gabe, die Bedingungen der Möglichkeit zu schaffen, dass Bildungserfolge gelingen können. Und Bildungserfolge sind eben das Ergebnis von Interesse und konsequenter Arbeit. Das heißt, die Bildungspolitik muss an den Bedingungen der Möglichkeit ar­beiten. (Bundesrätin Mühlwerth: Da widerspreche ich gar nicht!)

 


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