BundesratStenographisches Protokoll823. Sitzung / Seite 122

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in Oberösterreich, die kleine Gemeinde Sonntag in Vorarlberg und Leibnitz in der Süd­steiermark.

Das Interessante ist ja, dass diese Menschen im Nord-Süd-Dialog nachher in Öster­reich zu Botschaftern von Menschlichkeit, Verständnis und Zusammenarbeit wurden.

Wo sind denn diese vielen Österreicherinnen und Österreicher hingegangen? – Das ganz große Einsatzgebiet mit über 500 Österreicherinnen und Österreichern ist bis heute Papua-Neuguinea, gefolgt von Nicaragua mit 250 sowie Uganda und Brasilien – wobei Brasilien kein Schwerpunktland mehr ist – mit 160.

Es ist auch interessant, wenn man so zurückschaut, dass es in früheren Jahren ganz andere Schwerpunkte gegeben hat, wie Ecuador oder Bolivien. Heute haben wir vier HORIZONT3000-Regionalbüros, nämlich in Papua-Neuguinea, in Nicaragua, in Uganda und in Mosambik.

Wichtig an diesem Gesetz ist: Das ist heute natürlich auch ein Beruf. Früher war es Engagement, heute reden wir auch von einem Beruf, von einem Experten- und Exper­tinnentum. Am Anfang waren handwerkliche, medizinische und pädagogische Berufe gefragt. Nicht jeder Katechismuseinsatz ist rückblickend vielleicht der sinnvollste gewe­sen. Heute hat sich das komplett geändert. Da geht es um IT, Management, Vernet­zungs- und Beratungstätigkeiten, Empowerment and Capacity Building. Es gibt auch jemanden, der – eine sie – zum Beispiel Informationen zu multinationalen Pharmakon­zernen sammelt.

Insgesamt, wenn man alle zusammenrechnet, waren zirka 30 Prozent in der ländlichen Entwicklung, 30 Prozent im Bereich der Zivilrechte, Zivilgesellschaft, Menschenrechte, 25,5 Prozent im Bereich der Bildung und immerhin noch 13,5 Prozent im Bereich der Gesundheit tätig.

Auch wenn unser ADA-Budget, unser Budget für die Entwicklungszusammenarbeit be­schämend klein ist, so schaffen wir mit diesem Gesetz – entsprechend auch dem neuen Berufsbild – zumindest soziale Gerechtigkeit und Fairness gegenüber jenen Ös­terreichern und Österreicherinnen, die ausreisen. Derzeit sind im Schnitt 100 Leute im Ausland. Ich denke, das ist ein wichtiger Schritt.

Von diesen fünf ersten Leuten leben noch vier, hochbetagt. Vielleicht kann das Land Niederösterreich, aber auch das Außenministerium daran denken, dass ein kleines Zeichen des Landes oder der Republik schon eine tolle Sache wäre. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

14.16


Präsident Reinhard Todt: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Staatssekretär Dr. Lopatka. Ich erteile ihm dieses.

 


14.16.17

Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angele­genheiten Dr. Reinhold Lopatka: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! In der gebotenen Kürze und angeregt durch den vorherigen Redebeitrag: Ich werde das gerne aufgreifen, dass wir diese vier Persönlichkeiten, die sicherlich etwas Großartiges geleistet haben, vor allem zu diesem Zeitpunkt, als das alles andere als leicht war, würdigen. Sie haben eine Tradition begonnen, auf die Österreich durchaus stolz sein kann.

Sie haben dann erwähnt, dass es einzelne Schwerpunkte gibt, dabei aber Folgendes vergessen: In Oberösterreich ist es schon vor allem Landeshauptmann Josef Püh­ringer, der persönlich ständig in Kontakt mit Entwicklungshelfern und auch mit der Ka­tholischen Männerbewegung steht und auch vor Ort in Entwicklungsländern unterwegs ist.

 


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