BundesratStenographisches Protokoll823. Sitzung / Seite 158

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finanziellen Gründen gezwungen werden, ihre Kinder abzugeben. Und besonders al­leinziehende Frauen müssen wir gesellschaftlich und finanziell unterstützen. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Bundesministerin Dr. Schmied: Danke!)

16.24


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bun­desrat Dönmez. – Bitte, Herr Kollege.

 


16.24.16

Bundesrat Efgani Dönmez, PMM (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Minis­terin! Hohes Präsidium! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Zelina, ich muss dir in manchen Punkten widersprechen.

Erstens: Sofern ich es richtig beurteile, sitzen unsere Schüler und Schülerinnen nicht mehr 8 Stunden am Tag im Klassenzimmer, sondern 16 Stunden und mehr. So wichtig all die Themen, die du angesprochen hast, auch sind, muss ich sagen: Ich verstehe, es ist Wahlkampf, das Team Stronach muss auch seine Bildungsinhalte transportieren, und das war hier jetzt einmal eine gute Gelegenheit dazu.

Zweitens: Zu deiner Aussage – sofern ich dich richtig verstanden habe –, dass dann, wenn Sport am Nachmittag an den Schulen angeboten wird, die Sportvereine keinen Zulauf mehr bekommen oder ihnen die Leute abhandenkommen, muss ich sagen: Ich sehe das eigentlich gegenteilig! Nämlich: Wenn Schüler und Schülerinnen in der Schu­le schon im Kindesalter für eine bestimmte Sportart ein Interesse entwickeln und diese erlernen und dabei herausfinden können, ob diese Sportart für sie passt oder nicht, dann tun sie sich später leichter, einem Verein beizutreten und dort sozusagen nicht mehr im schulisch spielerischen Sinne diese Sportart auszuüben, sondern auf profes­sioneller Ebene.

Sehr geehrte Frau Ministerin, auch ich möchte im Namen unserer Fraktion großen Dank aussprechen und sagen: Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung! Ganz wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir sozusagen Räume öffnen in der Nachmit­tagsbetreuung, wo Schüler mit Schülern zusammenkommen, denn das Peer-to-Peer-Lernen ist ganz, ganz wichtig, aber auch, dass Schüler und LehrerInnen auf einer komplett anderen Ebene, abseits vom Unterrichtsstoff, sich miteinander austauschen können und natürlich auch lernen können.

Alle meine VorrednerInnen haben einen wesentlichen Punkt nicht erwähnt, und den möchte ich jetzt herausstreichen. Nämlich: Die Ganztagsschule bedeutet letztendlich eine Entlastung für die Familien, und zwar nicht nur im Bereich der Organisation, wo es darum geht, wer, wenn ich berufstätig bin, auf meine Kinder aufpasst und so weiter, sondern auch im Lernbereich, wo, wie wir wissen, in Österreich Millionen für Nachhilfe ausgegeben werden. Wenn wir es im Rahmen der Nachmittagsbetreuung schaffen, dass SchülerInnen, die Defizite haben, von SchülerInnen, die besser sind, in manchen Fächern lernen können, und umgekehrt, dass gute SchülerInnen auch den sozialen Umgang lernen, denn sich auf jemand Schwächeren einzustellen, ihm einen Unter­richtsstoff zu vermitteln, bedarf ja auch bestimmter sozialer Kompetenzen, und wenn es da sozusagen zu einem Feintuning kommt, so ist das meines Erachtens eine Win-win-Situation.

In diesem Sinne herzlichen Dank für alle, die an dieser Vorlage mitgewirkt haben, wo­bei ich aber sagen muss, dass wir noch sehr viele Baustellen im Bildungsbereich ha­ben, was aber kein Geheimnis ist. – Danke vielmals. (Beifall bei Bundesräten der SPÖ sowie der Bundesrätin Dr. Reiter.)

16.27


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesminister Dr. Schmied. – Bitte, Frau Minister.

 


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