den seltenen Metallen, „Spicy Resources“, seltenen Edelmetallen, Rohstoffen, die in unseren Elektronikprodukten, Handys, Computern, Smartphones drinnen sind.
Ich war vor Kurzem auf einer Konferenz in Genf, da gab es ein schönes Beispiel: Um einen Goldehering zu produzieren, braucht man 1 000 Handys oder muss 10 Tonnen Erde in irgendwelchen Minen unter schlimmsten Arbeitsbedingungen abbauen. Also es ist wahrscheinlich klüger, unsere technischen Geräte wiederzuverwerten, um Gold zu gewinnen, Selen, andere Stoffe, die wir für unsere modernen Technologien brauchen.
Ein Stichwort, das sicher in den nächsten Jahren noch viel dominanter in die öffentliche Diskussion dringen wird, ist Urban Mining. Im städtischen Bereich, in den ehemaligen Mülldeponien, in den Ablagerungen werden wir nach Ressourcen suchen und daraus auch Ressourcen herausholen müssen, um nicht nur abhängig zu sein von Importen und von Minen in Ländern, in denen die sozialen und Umweltstandards katastrophal sind.
Umwelt und Gesundheit sind, glaube ich, auch noch wichtige Punkte. Wir haben hier in diesem Haus die Gesundheitsreform und viele Umweltthemen diskutiert. Ich denke, das ist ein Querschnittsthema, und beide Aspekte gehören gemeinsam behandelt. Viele Umwelteinflüsse wirken auf die Gesundheit, da gibt es immense Wechselwirkungen. Denken wir nur daran, dass durch die globalisierte Wirtschaft immer mehr Stoffe in unseren Handel eingebracht werden, die durchaus giftig sind, besonders giftig oft für Kinder und Jugendliche. Da muss man gemeinsame Standards finden, ein gemeinsames Vorgehen.
Am Schluss – das Lamperl hier beim Rednerpult blinkt ja schon –, aber deswegen nicht weniger wert: die nachhaltige Entwicklung. 1992 hat die UNO in Rio postuliert, wir sollen nationale Visionen, Leitbilder für eine nachhaltige Entwicklung erarbeiten, 2002, zehn Jahre später am UN-Gipfel in Johannesburg wurden lokale Aktionspläne gefordert, auch das haben wir in einigen Bereichen gemacht, um da eine Entwicklung voranzutreiben. Eigentlich haben wir seit 2002 auch eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie, auf die dieser Umweltkontrollbericht auch abzielt.
Leider – und das ist abschließend ein Wunsch von mir – ist diese Weiterentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie nach zehn Jahren sehr ins Stocken geraten. Das ist in den politischen Auseinandersetzungen hängen geblieben, wie mir bekannt ist, und ich hoffe, dass es die nächste Bundesregierung schafft, da wieder einen Schritt weiterzugehen. So ein Thema darf nicht in der politischen Querele hängen bleiben. Es muss eine gemeinsame Kraftanstrengung geben, um diese Strategie, um diese Maßnahmen, diese Aktionspläne auf den Weg zu bringen, damit der nächste Umweltkontrollbericht besser wird als dieser.
Wir haben viel erreicht, aber es gibt noch viel zu tun. Da kann man noch vieles verbessern, und in diesem Sinne möchte ich – nicht nur wegen des Salzburger Flughafens, sondern noch einmal im Sinne der Nachhaltigkeit – über den Zaun nach Deutschland schauen. Die deutsche Bundesregierung hat 2001 einen Rat für Nachhaltige Entwicklung eingesetzt, der die Regierung berät, auch im Sinne von Maßnahmen, Weiterentwicklung der Strategie. Ich glaube, es wäre eine gute Empfehlung an die zukünftige Bundesregierung, hier in Österreich analog zu Deutschland einen Rat für nachhaltige Entwicklung einzurichten, um dieses Thema voranzutreiben.
In diesem Sinne werde ich für meine Fraktion eine Kenntnisnahme des Berichts empfehlen. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bundesräten der ÖVP.)
11.15
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Bundesrätin Mag. Schreyer. – Bitte.
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