BundesratStenographisches Protokoll824. Sitzung / Seite 120

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wie es zu Hause funktioniert, wie unsere Beziehungen zu unseren Müttern, unseren Frauen, unseren Freundinnen, unseren Kindern funktionieren und wie sich das auf das Alltagsleben einer Gesellschaft auswirkt.

Es ist nun einmal so – ich kann euch diese Forschungsergebnisse wirklich gerne zu­kommen lassen –: Am Ende des Tages sind sowohl die Männer als auch die Frauen in Partnerschaften, in denen Gleichberechtigung herrscht, glücklicher, die Kinder sind glücklicher, die Kinder sind sogar erfolgreicher in der Schule. Und wenn all diese Argu­mente nichts zählen – Efgani hat das schon vorweg gesagt –: Am Ende – auch das ist erforscht worden – funktioniert das Liebesleben besser. Und wenn das kein Argument ist, dass sich auch die Männer um Gleichstellung kümmern, dann weiß ich nicht, wel­ches Argument noch funktionieren könnte. – Danke schön. (Heiterkeit und Beifall bei den Grünen sowie bei Bundesräten von ÖVP, SPÖ und FPÖ.)

14.42


Präsident Reinhard Todt: Zu Wort gemeldet hat sich nun Frau Bundesministerin Hei­nisch-Hosek. Ich erteile es ihr.

 


14.42.59

Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist jetzt ziemlich schwierig, nach dieser letzten Aussage wieder auf den Bericht umzusteigen, denn wenn das heißt, dass Staub saugende Männer bessere Liebhaber sind, dann sollten einige vielleicht einmal darüber nachdenken. (Allgemeine Heiterkeit.)

Ich komme auf den Bericht zurück. Es ist der zehnte Bericht, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, und es ist ja nicht nur dieser Bericht, der aufzeigen soll, wie die Situation von Männern und Frauen in der Arbeitswelt, im Privatleben, hinsichtlich der Vereinbar­keit aussieht – all diese Themen sind ja schon angesprochen worden –, sondern wir haben ja auch wissenschaftliche Studien und Befragungen.

Beim Frauenbarometer, das ich vierteljährlich abfragen lasse, werden über 1 000 Män­ner und Frauen jeweils zu Frauenthemen befragt, und mitunter äußern sich Männer und Frauen zu Frauenthemen sehr ähnlich bis gleich, wenn sie Benachteiligungen er­kennen, die abgebaut gehören.

Wer dann am Abbau der Benachteiligungen beteiligt ist, das ist schon wieder eine an­dere Geschichte, aber grundsätzlich werden Ungerechtigkeiten von beiden Geschlech­tern erkannt, von Männern und Frauen, und beide wollen, dass sich die Dinge zum Besseren wandeln, nämlich in der Regel dazu, dass Frauen dort, wo sie schlechter­gestellt sind, die Chance haben sollten, bessergestellt beziehungsweise nicht besser als Männer gestellt, sondern gleichgestellt zu sein.

Es gibt einen Bericht betreffend Gleichbehandlung für die Privatwirtschaft, dieser wird alle zwei Jahre gelegt. Es gibt einen eigenen Bericht darüber, wie es den Frauen und Männern im Bundesdienst geht. Und es gibt den vorliegenden Bericht, für den eigent­lich alle Ressorts alle zwei Jahre einmelden – es wurde schon gesagt, über 200 Maß­nahmen wurden eingemeldet –, was sie an externen, das heißt an nach außen wirken­den Maßnahmen unternehmen, um die Situation von Männern und Frauen in der Ar­beitswelt oder im sozialpolitischen Bereich zu verbessern.

Ich denke, dass das regelmäßig Aufschluss darüber gibt, dass das – auch das wurde heute schon gesagt – nicht unbedingt das Tempo ist, in dem wir uns wünschen weiter­zukommen. Mitunter geht es sehr langsam weiter; die Gründe dafür wurden schon an­gesprochen.

Es ist, glaube ich, schon eine Frage der Machtverhältnisse. Es ist entscheidend, wer über wen bestimmt. Ist es der Arbeitgeber/die Arbeitgeberin, der/die über die Arbeit-


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