BundesratStenographisches Protokoll827. Sitzung / Seite 35

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wir andere und wichtigere Anliegen als die Zahl der Ärzte zu erhöhen, um die Gesundheitsversorgung in den Spitälern, aber auch draußen sicherzustellen.

Was die Problematik betrifft, die ländlichen Regionen mit Ärzten zu versorgen und Hausärzte zu bekommen: Da müssen konkrete Maßnahmen vor Ort gesetzt werden, die auch Geld kosten, um das attraktiver zu machen und finanziell abzusichern. Aber das liegt nicht an der Zahl der Ausgebildeten. Es gibt auch keine Anhaltspunkte, dass die am Ort Ausgebildeten eine entsprechende Bindung an diesen Ort zeigen, was sich in einer höheren Dichte an Hausärzten ausdrücken würde.

Aus diesen Gründen werden wir dieser Vorlage unsere Zustimmung nicht erteilen. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

14.26


Präsident Michael Lampel: Der von den Bundesräten Dr. Reiter, Kollegin und Kolle­gen eingebrachte Entschließungsantrag betreffend Finanzierungssystem für Univer­sitätskliniken ist genügend unterstützt und steht demnach mit in Verhandlung.

Ich begrüße recht herzlich Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner in unserer Mitte. (Allgemeiner Beifall.) Und es ist mir eine besondere Freude, in der Länderkammer Herrn Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer begrüßen zu dürfen. (Allgemeiner Beifall.)

Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Bundesrat Mag. Fürlinger. – Bitte.

 


14.27.06

Bundesrat Mag. Klaus Fürlinger (ÖVP, Oberösterreich): Hohes Präsidium! Sehr geehrter Herr Bundesminister Mitterlehner! Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Pühringer! Sehr geehrter Herr Rektor der Johannes Kepler Universität Linz Hagelauer! Seien Sie willkommen in dieser schönen und durchaus auch historischen Stunde!

Lassen Sie mich zu Beginn eine Anmerkung machen, die ich, wie ich glaube, im Namen aller Mitglieder dieses Hauses machen darf! Es gibt Bekenntnisse zu diesem Haus, zu dieser Kammer des Parlaments, stärkere und weniger starke. Ein starkes Bekenntnis kommt stets vom oberösterreichischen Landeshauptmann, der immer wieder von seinem Rederecht in diesem Haus Gebrauch macht – ich erinnere an das vorige Jahr –, etwa als es um die Zielvereinbarung im Bereich Gesundheit ging, und heuer, heute an diesem Tag, wenn es um die Medizinische Fakultät in Linz geht.

Herr Landeshauptmann, wir wissen, dass das ein starkes Bekenntnis von dir zu dieser Kammer im Haus ist, und wir danken dir für dieses Bekenntnis! (Beifall bei ÖVP und SPÖ, bei Bundesräten der FPÖ sowie des Bundesrates Mag. Zelina.)

Trotz der sehr mahnenden und fast ein bisschen traurigen Worte meiner Vorrednerin lasse ich mir den schönen Augenblick nicht ganz verderben. Es ist für einen Linzer doch ein ganz besonderes Ereignis, wenn eine klassische Fakultät – auf dem Weg zur Volluniversität Linz – heute hier in diesem Haus abgesegnet wird. Ich lasse es mir nicht nehmen, und, Frau Kollegin Reiter, ich werde Ihnen auch ein paar gute Gründe dafür nennen, warum diese Fakultät sein muss und warum es höchste Zeit, ja eigentlich schon viel zu spät ist, das zu tun.

Linz hat einen großen pulsierenden Zentralraum. Dort leben, auch wenn Linz selbst gerade einmal 200 000 Einwohner hat, fast eine halbe Million Menschen. Linz ist ein Industriegebiet, Linz ist Gewerbegebiet, Linz ist Kulturstadt und Linz hat eine prospe­rierende, wachsende Universität, die etwa 50 Jahre nach ihrer Gründung 20 000 Stu­die­rende hat. Und – jetzt kommt noch etwas dazu – Linz hat nach einer sehr gelun­genen Spitalsreform eine prosperierende und florierende Spitalszene, mit sehr, sehr vielen Spezialisten, mit jetzt bereits bestehender Forschung, ohne dass eine Fakultät vorhanden ist, sodass Sie sich eines sicher sein können – auch wenn ich generell noch


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