BundesratStenographisches Protokoll827. Sitzung / Seite 63

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geschasst –, ein enger Vertrauter von Claudia Schmied, die mittlerweile auch ge­schasst worden ist, hat dazu gesagt, dass Faymann keine Brösel vor der Wahl wollte.

Na das können wir uns sehr gut vorstellen. Das glauben wir, dass es vor der Wahl keine Brösel geben sollte. Auch Lucyshyn – politisch motivierter Abgang – musste gehen. Es war eine politisch motivierte Geschichte. Da waren sich eigentlich alle einig: Plötzlich hat er zu teure Büromöbel gekauft und zu viele Blackberrys  und was weiß ich, was da noch an Vorwürfen im Raum gestanden ist.

Wir haben also auf der einen Seite einen Bildungsweg, von dem wir Freiheitliche glauben, dass er geradewegs in die Katastrophe führen wird. Da war der letzte Punkt noch die Forderung der scheidenden Bundesgeschäftsführerin und Nationalratsabge­ordneten Laura Rudas, die Zentralmatura abzuschaffen. Ich nehme doch an – sie geht jetzt nach Stanford ein Jahr studieren –, dass sie dort sehr wohl einen Aufnahmetest machen sollte, also verstehe ich das Anliegen, die Matura abzuschaffen,  (Bundesrat Schreuder: Hat sie gemacht!)  Sie hat schon. Okay! Sonst könnte sie ja nicht studieren! Sie musste vorher einen Aufnahmetest machen. Aber im Lichte dessen zu sagen: Die Fragen bei der Matura sind wirklich furchtbar, das lehnen wir ab, eigentlich brauchen wir das alles nicht!, ist schon ein Ungleichgewicht. Da weiß offensichtlich die eine Seite nicht, was die andere tut. Da unterstelle ich dann schon eine gewisse Absicht, dass man sehenden Auges hinnimmt, wie unser Schulsystem nach und nach kaputtgemacht wird.

Nun zur Abschaffung der Ziffernote: Ich weiß, dass es andere Leistungsbeurteilungen gibt, wo wir im Stadtschulrat für Wien durchaus offen dafür waren, wo wir gesagt haben: Schauen wir uns ein Pensenbuch an, eine kommentierte Leistungsvorlage, Portfolio et cetera! Ich kann mir auch vorstellen, dass man bei der Ziffernnote einen Kommentar dazu abgibt, wie sich die Note zusammensetzt oder welche Aussagekraft sie hat. Die Volksschullehrerin von meinem jüngsten Sohn hat das zum Beispiel gemacht. Der wusste genau, wenn er ein Gut in Deutsch gehabt hat, warum er das gehabt hat. Aber mein zweiter Sohn, der mit der verbalen Beurteilung konfrontiert war, hat damit nichts anfangen können. Er hat gesagt: Mutti, ist das jetzt ein Einser oder ein Zweier? Und so geht es vielen.

Daher glauben wir, dass die Ziffernnote – mit allen Begleiterscheinungen, über die man reden kann – nach wie vor der aussagekräftigste Nachweis einer Leistung ist. Deshalb wollen wir von der FPÖ dabei bleiben. Wir wollen uns heute mit Ihnen, Frau Minister, darüber unterhalten, ob es einen Weg gibt, diese Ziffernnote beizubehalten. (Beifall bei der FPÖ.)

16.19


Vizepräsidentin Mag. Susanne Kurz: Zur Beantwortung der Dringlichen Anfrage hat sich die Frau Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Ministerin.

 


16.19.06

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsidentin! Hoher Bundesrat! Ich habe gehört, dass das Mikrofon auf der Regie­rungsbank nicht gut funktioniert. Deswegen – nicht, dass Sie verwundert sind – stelle ich mich hier zum RednerInnenpult.

Ich möchte Ihnen gleich eingangs sagen: Die Daten sind offline! Das ist die erste Aus­kunft, die ich Ihnen gerne geben möchte. Selbstverständlich werde ich dann auch auf die Fragen eingehen  nach den Fragen, die die Noten betreffen  und Sie auch darüber informieren, was ich seit gestern unternommen habe, um dieses Datenleck möglichst rasch zu schließen, aber nicht nur das, sondern auch, was wir gemacht


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