BundesratStenographisches Protokoll828. Sitzung / Seite 193

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

noch einen anderen Job gehabt haben!) Die beste Wertschätzung ist, wenn die Kunden zufrieden sind und die Bahn nutzen.

Noch einmal: Ich will, dass Werbung gemacht wird. Und die Bahn macht teilweise sehr gute Werbung. Aber ich brauche auch nicht das Inserat „Sicherheit für den Tunnelbau“, in der gleichen Zeitung, wo die Frau Fehleisen erklärt, wie man beim Koralmtunnel für Sicherheit sorgt. Nein, bitte bewerbt ein Bahnticket zum Wörthersee! Das ist mir lieber, weil damit sichere ich Arbeitsplätze im Bereich der ÖBB; ich bewerbe ein gutes Produkt und schaffe dafür einen Nutzen. Ja zur Werbung, aber bitte Verkaufswerbung und nicht das, was die Frau Fehleisen im Koralmtunnel macht. Das interessiert den Leser dieser Zeitung sicher nicht.

Frau Bundesminister! Werbung ja, aber bitte zielorientiert, damit die Kunden nicht über Tunnelbohrmaßnahmen informiert werden, sondern letztendlich mehr Gäste mit der Bahn transportiert werden können.

Wir werden diesem Bericht natürlich zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

20.15


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag. Nicole Schreyer. – Bitte, Frau Kollegin.

 


20.15.21

Bundesrätin Mag. Nicole Schreyer (Grüne, Tirol): Sehr geehrtes Präsidium! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte ZuseherInnen! Vielen Dank für den sehr umfassenden und informativen Bericht. Vielen Dank für die sehr engagierte Arbeit der Schienen-Control GmbH. Wir werden dem Bericht natürlich sehr, sehr gerne zustimmen.

Besonders positiv ist – das ist von meinen Vorrednern schon erwähnt worden –, dass der Personentransport wirklich deutliche Zuwächse verzeichnen kann; 7 Prozent, haben wir gehört. Das ist für ein Jahr eine wirklich ansehnliche Zahl an Personen­transportzuwachs und somit auch ein Beweis dafür, dass die Verlagerung vom Individualverkehr in Richtung öffentlicher Verkehr funktioniert, wenn auch aus grüner Sicht hier noch viel mehr Tempo vorgelegt und das Thema noch ambitionierter ange­gangen werden muss. Aber wir freuen uns sehr, dass immer mehr Leute das Auto stehen lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und vor allem auf die Bahn umsteigen. Gerade im Bereich Innsbruck, wo jetzt auch die S-Bahn verstärkt ausge­baut wird, haben wir einige Projekte angeleiert, die noch sehr viel mehr Anreize hinsichtlich des Komforts der Fahrgäste bringen werden.

Uns ist aber auch einiges nicht ganz so Positives aufgefallen. Der Bericht betrifft das Jahr 2012 und stellt fest, dass der Güterverkehr gegenüber dem Vorjahr, also 2011, bereits rückläufig war, und das sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ zum Gesamtgütertransport. In den ersten drei Quartalen 2013 war der Schienengüter­transport absolut gegenüber dem Bericht betreffend das Jahr 2012, also dem Jahr, wo er bereits rückläufig gewesen ist, nochmals um 8 Prozent rückläufig. Wenn wir in dem Tempo weitermachen, wird der Schienengütertransport in ein paar Jahren stark reduziert sein.

Was es braucht, sind einfach mehr Lenkung und mehr Anreize, um die Verlagerung von Lkws auf die Schiene endlich wirklich in einem quantitativ sehr hohem Maß umzusetzen. Der Hauptpunkt ist dabei ganz klar der Kostenfaktor, weil die Schiene im Vergleich zum Straßenverkehr noch immer viel zu teuer ist, weil es einfach keine Kostenwahrheit gibt. Die immensen Folgekosten aus dem Straßenverkehr, die Luft-, Lärm-, Treibhausgasemissionsbelastung trägt die Öffentlichkeit und nicht die Fräch­terInnen. Daher ist die Straße noch viel zu attraktiv im Vergleich zur Schiene.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite