entsprechend dünn. Auch inhaltlich gibt er nicht sehr viel her. Das ist eigentlich sehr schade, da es ja auch um EU-Vorhaben und um die Familien und die Jugend europaweit, nicht nur österreichweit geht.
Wenn man weiter hinten zu lesen beginnt, so heißt es dort schon einmal, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – das haben wir beim vorherigen Tagesordnungspunkt bereits entsprechend erläutert – ziemlich schwierig ist. Und dann sieht man auch schon die Diskrepanzen, die Frau Kollegin Posch-Gruska und Frau Kollegin Zwazl haben, denn auf der einen Seite wird zum Beispiel die Elternteilzeit gefordert, was auf der anderen Seite natürlich bedeutet, wenn mehr Menschen lediglich Teilzeit arbeiten, dass die Betreffenden dadurch weniger verdienen, was uns wieder zum Thema Armut führt und dazu, dass die Rente vielleicht irgendwann einmal nicht mehr gesichert ist. Wir reden von Kündigungs- und Entlassungsschutz bis zum siebenten Geburtstag eines Kindes. Da frage ich jetzt zum Beispiel auch, einfach als Frage, nicht als Bewertung: Wie können die Unternehmen das bezahlen?
Es gibt in diesem Bericht sehr viele schöne Worte, ich glaube aber nicht, dass diese schönen Worte tatsächlich immer umgesetzt werden können, und ich glaube auch nicht, dass sie europaweit in den Nationalstaaten so gesehen werden. Dazu braucht es in jedem einzelnen Nationalstaat ein entsprechendes Bewusstsein, welches auch durch die kulturellen Hintergründe geprägt ist.
Da man immer ganz gerne auch Dänemark als Beispiel heranzieht: In Dänemark gibt es einen komplett anderen Aufbau. Dort sind Unternehmen bereits so eingerichtet, dass sehr viele Arbeitsplätze auch von zu Hause aus funktionieren, sowohl als auch. Dort wundert sich kein Mensch, wenn ein angesagtes Meeting einfach nicht stattfindet, weil sich der Kollege oder die Kollegin dafür entschieden hat, an diesem Tag zu Hause zu arbeiten. Diese Kultur muss man aber zuerst erlernen, das kann nicht von heute auf morgen so stattfinden.
Klar ist, dass in Dänemark eine ganz, ganz hohe Steuerbelastung gegeben ist. Dort wird beispielsweise ein Kraftfahrzeug mit 180 Prozent Steuern belegt – entsprechend hoch sind natürlich auch die Gehälter, entsprechend gut sind die Kinderbetreuungseinrichtungen. Sie können in Dänemark ihr Kind ohne Weiteres den ganzen Tag in irgendeine Kinderbetreuungseinrichtung bringen – wer das will!
Man kann daher nicht einfach die Situation eines Landes direkt auf ein anderes Land übertragen. So einfach funktioniert das nicht. Das zeigt auch ein europaweiter Vergleich.
Ein Punkt dieses Berichtes ist das Erasmus+-Programm. Dafür werden europaweit 14,7 Milliarden € in die Hand genommen, das sind um 40 Prozent mehr als vorher. Ich glaube, dass das ein gutes Programm ist. Es ist eine Unterstützung beim Erwerb von Mobilitätserfahrungen. Es ist eine Unterstützung für Studenten, damit sie im Ausland studieren können. Es gewährleistet, dass Stipendien auch für BerufsschülerInnen und Auszubildende, aber auch für Jugendbetreuer, Ausbildner und Lehrkräfte ausbezahlt werden.
Es freut mich besonders, dass mit zirka 5 Millionen € aus dem Teilprogramm Leonardo da Vinci auch die Lehrlinge von Erasmus+ profitieren können, wobei die Realität jetzt schon zeigt, dass bisher nur relativ wenige Lehrlinge dieses Programm in Anspruch genommen haben, da es wahrscheinlich auch schwierig ist, die Unternehmen dazu zu bringen. (Bundesrätin Zwazl: , es gibt andere Programme auch!)
Auf jeden Fall glaube ich, dass das ein Lernprozess ist, dass das erst noch Fuß fassen muss, aber das wäre für die Lehrlinge eine gute Möglichkeit.
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