BundesratStenographisches Protokoll832. Sitzung / Seite 232

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Aber ich würde bitten, Herr Bundesminister, hier etwas Tempo zu machen, damit dieses Anliegen der Länderkammer zu einem Erfolg geführt werden kann, und be­danke mich für die Bemühungen im Voraus sehr herzlich. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

22.24


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Pisec. Ich erteile es ihm.

 


22.24.44

Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, BA (FPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Mit „Donaulimes“ meinst du, lieber Kollege Kneifel, wahrscheinlich die römischen Ausgrabungen. (Bundesrat Kneifel: Donaulimes!), zum Beispiel am Michaelerplatz. Ich erinnere mich, weil ich fast täglich am Michaelerplatz vorbeigehe, dort durfte ja der „wunderbare Architekt“ – unter Anführungszeichen – Hans Hollein eine architektonische Gestaltung für bereits erfolgte Ausgrabungen aus dieser Zeit machen. Und jeden Tag wundern und fragen sich Touristen, die dort vorbeigehen, was sie dort sehen. Es war alles ausgegraben und wurde wieder zugeschüttet.

Wenn du also beantragst, dass der Donaulimes zum Weltkulturerbe erklärt werden soll – ich befürworte das sehr –, dann musst du aber auch garantieren, dass die archäologischen Ausgrabungen für die Öffentlichkeit sichtbar und zugänglich gemacht werden und dass nicht irgendwelche pseudoarchitektonischen Künste, die durch einen fantasievollen Kunstarchitekten à la Hollein geschaffen wurden, gezeigt werden, weil diese kein Mensch braucht. Punkt eins. (Bundesrat Kneifel: Ich habe da keinen Auftrag erteilt, gell? – Ruf: Mir gefällt es!) – Diese Idee mit dem Weltkulturerbe ist nicht schlecht, aber es gehört einmal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das ist eine super Idee, nicht? Wie gesagt, heute Thema römische Antike.

Zu den Ausführungen des Kollegen Schennach: Dass in Österreich die Jugendlichen freien Zugang zu den Museen haben, ist toll und begrüßenswert. Es gibt aber eine noch größere Zielsetzung: British Museum: seit 1753 der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich. Und damit komme ich wieder zu dir, lieber Kollege Kneifel: Sehr wohl besteht zwischen Wirtschaft und Museen und Kultur ein Zusammenhang, denn einen öffentlichen Zugang kann man sich nur leisten, wenn der Staat, wenn der Bund ordentlich wirtschaftet. (Beifall bei der FPÖ.)

Österreich wirtschaftet, wie bekannt ist, nicht so gut. Daher ist der öffentliche Zugang, wie von Kollegen Schennach zu Recht gefordert – aber ich fordere es noch mehr –, für alle eben nicht durchsetzbar.

Jetzt komme ich zum Bericht. Der Bericht ist 300 Seiten stark und eigentlich sehr umfangreich – ein Hochglanzpapier, muss sehr teuer gewesen sein. Aber, wie gesagt, Kultur kann man ja auch wirtschaftlich strapazieren. Was mir fehlt, ist aber ein Sach­register. Sehr geehrter Herr Minister! Es ist fast unmöglich, solch einen Bericht von 300 Seiten ohne 100 Lesezeichen konstruktiv durchzugehen. Und das will ich nicht. Ich will nicht permanent Lesezeichen setzen, sondern ich möchte hinten ein Sachregister haben, wo ich dann nachblättern kann, was ich gelesen habe, wo ich hin- und herblättern kann. Das ist der Sinn eines Buches. Das ist kein Onlinebuch, sondern das ist ein Buch, in dem man nachschlagen muss und kann.

Ihre Mitarbeiter haben da wirklich tolle Arbeit geleistet, das muss man sagen, und das Sachregister wäre hier draufzusetzen. Darum würde ich ersuchen. Ich spreche jetzt vom Kulturbericht 2013.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite