BundesratStenographisches Protokoll833. Sitzung / Seite 15

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vor Ort erfolgt nur dann im positiven Sinn, wenn es die Möglichkeiten gibt, auch die Stärken der Schule zu nützen.

Ich darf zum Schluss kommen und vielleicht noch zwei persönliche Anmerkungen dazu machen. Wir haben oft über Reformen im Bildungswesen gesprochen, haben aber manchmal nicht abgewartet, bis diese Reformen wirklich greifen. Und wir haben zum Teil begonnen mit der Reform der Reformen. Wenn es darum geht, dass etwas nach­haltig wirken soll, dann muss man das auch eine gewisse Zeit in der Unterrichtspraxis durchführen und umsetzen lassen.

Das Thema Zentralmatura war so ein Punkt. Heute wissen wir, dass bereits im Sekun­därbereich aufsteigend die Beispielgebung und so weiter in diese Richtung geht. Für diejenigen, die heuer zur Zentralmatura antreten und in den ersten acht bis zehn Jah­ren ihrer Schulausbildung damit nichts zu tun hatten, ist es eine schwierige Umstellung. Das sei nur ein Beispiel dafür.

Und der letzte Gedanke dazu: Es gibt viele Möglichkeiten, unsere Schulen modern zu gestalten, technische Möglichkeiten wie Whiteboards, Tablets und so weiter, die im Un­terricht verwendet werden. Da gibt es tolle Möglichkeiten, aber dies ist letzten Endes auch eine Frage der Finanzen. Und es liegt oft an den Schulerhaltern, diese Res­sourcen zur Verfügung zu stellen. Der Einsatz von gleichen Mitteln wird nicht überall möglich sein, aber wenn es uns gelingt, auch auf der Ebene der Gemeinden, auf der Ebene der Schulerhalter gemeinsam mit einem engagierten Team an der Schule neue Schritte zu setzen, dann sind diese im Sinne unserer Kinder nur zu begrüßen. Dafür alles Gute, Frau Bundesministerin. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

9.30


Präsidentin Ana Blatnik: Ich möchte in unserer Runde die Schüler und Schülerinnen der Neuen Mittelschule Kirchdorf an der Krems mit Diplompädagogin Ilse Veitz und Bürgermeister Diplompädagogen Wolfgang Veitz recht herzlich begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)

Als Nächste zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesrätin Mühlwerth. Ich erteile ihr die­ses.

 


9.31.04

Bundesrätin Monika Mühlwerth (FPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Schülerinnen und Schüler! Beim Übertritt vom Kindergarten in die Volksschule ist ein Abschnitt zu Ende. Das empfinden auch die Kinder so, die Eltern meistens noch mehr als die Kinder, ich weiß das von meinen Kindern. Da war ich sehr traurig und habe mir gedacht, der Kin­dergarten ist schon vorbei und das erste Kind kommt schon in die Schule. Wo sind die Jahre eigentlich geblieben?

Für die Kinder ist das meistens verbunden mit einer gewissen Wehmut, weil man sich von manchen Kindergartenfreunden trennen muss, und mit einer gewissen Erwar­tungshaltung gegenüber der Schule. Man ist stolz, denn man ist jetzt ein Schulkind und gehört nicht mehr zu den Kleinen. Das ist dann schon ein Unterschied für die Schul­kinder. Es kommt aber auch eine gewisse Spannung dazu, manchmal auch eine ge­wisse Ängstlichkeit: Was wird mich erwarten? Wie wird die Lehrerin sein? Wie wird sich der Unterricht gestalten? Werde ich neue Freunde finden? Das sind alles Dinge, die die Kinder in diesem Abschnitt durchleben, und das ist auch eine gewisse Zäsur.

Selbstverständlich sind wir als Eltern, aber auch seitens der Politik aufgerufen, die Kinder dabei bestmöglich zu begleiten, um ihnen diesen Schulstart, ich sage nicht, so leicht wie möglich zu machen, aber für sie selbst doch fließend und einfach zu ge­stalten, wo wir ihnen vielleicht gewisse Ängste nehmen können und ihre Hoffnungen


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