BundesratStenographisches Protokoll834. Sitzung / Seite 135

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diese Studie –, und der zweite ist, wir reden groß von der täglichen Turnstunde, die kommt aber nie.

Anstatt Werbegeld auszugeben, wäre es doch dringend notwendig, die verpflichtende Wintersportwoche wieder einzuführen. Das wäre aus gesundheitlichen, sportlichen und sportmedizinischen Gründen wichtig. Es ist auch wichtig, dass wir dafür Sorge tragen, dass wir auch in Zukunft Wintersportland Nummer eins sind.

Wir müssen da auch auf unsere Bevölkerungsbewegungen durch Zuwanderung schauen! Ein türkisches Mädchen (in Richtung des Bundesrates Dönmez), Efgani, wird unter Umständen von der Familie kaum motiviert werden, Skifahren zu lernen. Der Vater kann es nicht, die Mutter kann es nicht, der Bruder kann es nicht – das Mädchen kommt unter Umständen nie zum Wintersport! (Zwischenruf des Bundesrates Dönmez.) Wenn es aber über den Schulsport verpflichtend ist, eine Wintersport­woche zu machen, wird sie vielleicht begeisterte Skifahrerin werden. Das Thema sollte man jedenfalls nicht zur Seite schieben.

Auch da, aktuell: „Skifahren muss wieder leistbar werden“ – viele können sich den Winter­urlaub überhaupt nicht mehr leisten.

Zu den weiteren Themen: Herr Staatssekretär, wo es wirklich brennt, sind für Gastronomie und Tourismus die Arbeitsbedingungen. Die „Wutwirtin“ aus Rauris, die Wutoma, hat ja zu Recht aufgezeigt, dass es wirklich nicht sein kann, dass man kriminalisiert wird, wenn man als Mutter der Tochter im Betrieb hilft, weil man vorne und hinten nicht zurechtkommt.

Das habe ich selbst mehrfach erlebt, beispielsweise in Kärnten. Ich komme zu einer Wirtin im Gasthof „Deutscher Peter“ am Loibl – Herr Staatssekretär, der wird Ihnen bekannt sein, sogar ein Kaiser hat dort einmal gewohnt –, und höre Folgendes: Der Sohn kommt von der Schule, er besucht die Tourismusschule, nach Hause, lässt sich in der Küche einen Kaffee herunter, in dem Moment kommt ein Kontrolleur und der Sohn wäre fast wegen Schwarzarbeit angezeigt worden.

Es muss klar sein – und das ist ein Aufruf auch an die ÖVP als Wirtschafts- und Tourismuspartei –, dass Eltern, Geschwister, die sozusagen ab und zu aushelfen, das können. Das sind der Opa, die Oma, der Bruder, die Schwester, die Tochter und der Sohn – das ist überhaupt nicht wirklich geregelt (Bundesrätin Zwazl: Oja!) –, die sich rechtfertigen müssen und sozusagen Probleme vor der Behörde haben, wenn sie im Betrieb mithelfen. Die Wutwirtin aus Rauris, Frau Kollegin, hat das eindeutig aufgezeigt. Das ist zu lösen!

Das Thema Mobilität hat mein Landsmann schon angesprochen. Ich glaube, wir müs­sen auch schauen, dass wir eine moderne Mobilität, das heißt für mich die elektrische Mobilität auf der Schiene, sprich Bahn, ermöglichen. Das Incoming und Outgoing mit der Eisenbahn ist sozusagen in Produkten zu entwickeln. Warum ist es nicht möglich, aus den deutschen Zentralräumen – ausgenommen die Streiktage jetzt – mit der Eisen­bahn in die Tourismusregionen Österreichs zu kommen? Schließlich war die Eisenbahn so etwas, wenn ich an Bad Gastein denke, wenn ich an den Wörthersee oder andere Regionen denke, wie der erste Tourismusmobilitätslieferant! Wir brauchen ein Comeback auch der Eisenbahn! Und es gibt einige Aktivitäten zum Thema E-Mobilität, diese sind natürlich noch auszubauen.

Es gibt ein Stadt-Land-Gefälle, das zeigen die Zahlen auch, Herr Staatssekretär. Erfreulicherweise funktionieren die Ballungsräume, wir haben aber tatsächlich Prob­lemstellungen wie die Nachfolgeregelung, Finanzierungsprobleme, Angebotsprob­leme oder dass die Orte immer mehr ausgedünnt sind. Ja, wenn ich halt keinen Kaufmann mehr dort habe, keinen Sporthändler mehr dort habe und verschiedene Angebote aus


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