2,5 Prozent gehabt – bemerkenswert auch bei der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung – auf 50,8 Millionen Nächtigungen. Das ist ein Ausmaß von 38 Prozent aller Nächtigungen und 52 Prozent aller Auslandsnächtigungen. Sie sehen also, dass unser Nachbarland im Westen und Nordwesten unser wichtigstes Tourismus-Partnerland ist. Natürlich, es ist schon angesprochen worden: Wenn es der deutschen Wirtschaft nicht so gut geht, geht es dem österreichischen Tourismus auch nicht so gut, das wissen wir aus der Vergangenheit. Also auch dort muss man das immer mit einem kritischen Auge betrachten.
Die Nächtigungen aus Österreich sind ganz leicht zurückgegangen, um 0,6 Prozent; die Nächtigungen aus den Niederlanden um minus 2,7 Prozent. Ganz im Gegenteil hat es auf den Plätzen vier und fünf dann wieder ein leichtes Plus gegeben, aus der Schweiz und aus Großbritannien. Das steigt seit Jahren. Die Gäste aus Großbritannien werden über die Jahre hinweg laufend mehr. Es ist sehr erfreulich, dass da unsere gesamten Internationalisierungsbestrebungen im Marketing greifen.
Es ist angesprochen worden, dass wir sehr unterschiedliche Entwicklungen in unterschiedlichen Regionen im Sommer- und im Wintertourismus haben. Umso wichtiger ist, glaube ich, das, was der Tourismus in Summe macht, nämlich in Nischenbereichen auf Spezialisierungen zu setzen, also wenn es um den Gesundheitstourismus geht, den Wandertourismus, den Kulturtourismus abseits von den traditionellen Monaten, wie das bislang vorherrschend war. Ich glaube, das ist die richtige Resilienzstrategie für die österreichische Tourismuswirtschaft. Das heißt, weil der Tourismus bis zu einem gewissen Grad auch immer wetterabhängig ist, ein Angebot vorzuhalten, das im mitteleuropäischen oder gesamteuropäischen Vergleich nicht nur kostenmäßig attraktiv ist, sondern vor allem auch qualitätsattraktiv und bis zu einem gewissen Grad wetterunabhängig ist. Ich glaube, da verfolgt der österreichische Tourismus die richtige Strategie.
Noch einen Punkt hinsichtlich der unterschiedlichen Entwicklung der Bundesländer, weil Kärnten angesprochen wurde: Es ist wetterabhängig, das muss man noch einmal ganz offen dazusagen. Wenn sie im Sommertourismus in manchen Bereichen einen Frühstart in der Saison haben, und das Wetter verändert sich dann südlich der Alpen, ist das vielleicht nicht ganz so lustig, wenn es nördlich der Alpen irgendwie stabil oder im Westen stabiler als im Osten ist. Das muss man einfach mit in Betracht ziehen, wenn man sich die Zeitreihen ansieht. Ich habe noch einmal die Seite 17 des Berichtes, den Sie alle haben, wo die Nächtigungsentwicklung seit dem Jahr 2000 dargestellt ist. Wenn Sie zum Beispiel Kärnten und Tirol vergleichen – um nur ein Beispiel zu nennen –, sehen Sie, wie unterschiedlich das immer ist und wie es sich dann in den Zahlen intensiv darstellt. Im Jahr 2007 hat es in Kärnten ein Plus von 4 Prozent gegeben, in Tirol nur eines von 0,2 Prozent, und im Jahr 2013 in Kärnten ein Minus von 0,9 Prozent, in Tirol dafür ein Plus von 1,7 Prozent.
Sie werden, wenn Sie sich die Zahlen ein bisschen zu Gemüte führen und dann auch noch im Detail ansehen würden, wie die Wetterlagen sind, feststellen, dass die Entwicklungen zwar grosso modo österreichweit sehr ähnlich sind, aber natürlich wetterabhängig in den unterschiedlichen Bundesländern, sowohl in der Sommer- wie auch in der Wintersaison, sehr unterschiedlich sind. Das liegt in der Natur der Dinge. Sehr viel spielt sich sozusagen im Freien ab. Das Buchungsverhalten wird immer kürzer – die Touristiker wissen das – auch aufgrund der Wettersituation. Die Planungsgeschichte für unsere Betriebe wird also immer schwieriger. Trotzdem machen sie das sehr gut.
Gestatten Sie mir, ganz kurz vielleicht auch mit einem Ausblick zu schließen, denn wir sind ja immerhin schon im November des Jahres 2014. Wie schaut eigentlich die Situation heuer aus? – Ich denke, das ist für alle von Ihnen ganz interessant.
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite