BundesratStenographisches Protokoll840. Sitzung / Seite 98

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gramme mit Kindern, also auch schon im Volksschulbereich. Die können aber mit Eras­mus+ noch immer nicht gefördert werden. Da würden wir uns wünschen, dass das Mi­nisterium auf EU-Ebene Anstrengungen unternimmt, das Förderalter nach unten zu setzen. Das wäre für viele verbandliche Organisationen in diesem Bereich eine sehr große Erleichterung und eine schöne Möglichkeit.

Zusammenfassend möchte ich anmerken, dass ich alle vier großen Bereiche, die hier benannt werden, für richtig und wichtig finde. Es gibt ein paar Themen, die mir fehlen. Aus meiner Sicht scheint die Altersgruppe der Kinder im Familien- und Jugendministe­rium und auch auf EU-Ebene sehr oft etwas unterbelichtet zu sein. Es fehlt mir, dass der Fokus auf Kinder als eigenständige Altersgruppe gelegt wird. Es gibt die Jugend­strategie, es gibt Ausschüsse für Familie und Jugend – auch hier im Haus, es gibt För­derprogramme für Jugend in Aktion. Aber Kinder als eigenständige Altersgruppe zu se­hen und da auch eigene Maßnahmen zu setzen, das würde ich mir sehr wünschen.

In diesem Zusammenhang begrüße ich, dass die lettische Ratspräsidentschaft gerade den Themenschwerpunkt bereichsübergreifende Zusammenarbeit ausgerufen hat. Die­se bereichsübergreifende Zusammenarbeit brauchen gerade Kinder und Jugendliche, denn Kinder und Jugendliche sind ein Querschnittsthema. Da könnte auch das Fami­lienministerium aktiv werden und interministerielle Arbeitsgruppen einrichten, um die­sen bereichsübergreifenden Aspekt verstärkt hereinzuholen.

Auch das Thema Gewalt an Kindern fehlt mir. Das ist auch ein Thema, das auf EU-Ebene sehr relevant ist. Wir haben zum Glück ein Gewaltschutzgesetz, viele andere EU-Länder nicht. Hier könnten wir mit gutem Beispiel vorangehen und möglicherweise eine gemeinsame legistische Regelung vorschlagen.

Auch das Thema Kinderarmut – meine Kollegin Köberl hat es heute schon eingebracht – ist ein sehr akutes Thema, das natürlich auch eine europäische Dimension hat. Auch da würde ich mir wünschen, dass wir Österreicher und Österreicherinnen aktiv werden. Es gibt einen Fonds zur Bekämpfung der Armut auf europäischer Ebene. Da zum Bei­spiel einen Kinderfokus oder eine Kinderschiene einzuführen wäre ein möglicher An­satzpunkt. – Danke schön. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

14.48


Präsidentin Sonja Zwazl: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Dön­mez. – Bitte.

 


14.48.59

Bundesrat Efgani Dönmez, PMM (Grüne, Oberösterreich): Hohes Präsidium! Sehr ge­ehrte Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Vieles wurde gesagt, des­halb kann ich mich ganz kurz fassen.

Diese Saferinternet-Sache für Kinder und Jugendliche halte ich für außerordentlich wich­tig. Es nützt nichts, dass man sagt, kein Zugang zum Internet, und den Kindern und Ju­gendlichen den Internet-Zugang sperrt. Das sorgt für mehr Ärger und Stress zu Hause, als wenn wir ihnen schon in Workshops, in Gruppenarbeit, in der Schule, in der Pä­dagogInnen-Ausbildung den kompetenten Umgang mit Medien beibringen, damit sie das von Kindheit auf mit erlernen, denn sie werden in dieser Welt bestehen können müssen. Und da ist es ganz wichtig, über eine entsprechende Medienkompetenz zu ver­fügen.

Ich sehe das Problem auch nicht bei den Kindern und Jugendlichen, die sind teilweise schon super auf Zack. Alleine wenn ich mir meine kleine Tochter anschaue, wenn die das iPad oder das Handy von mir in die Hand nimmt und da zum Herumtippen anfängt. Wie die Kinder schon mit diesen Geräten umgehen – faszinierend.

 


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