BundesratStenographisches Protokoll840. Sitzung / Seite 104

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Daher können wir diesem Beschluss seitens der ÖVP nur zustimmen. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

15.08


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Novak. – Bitte.

 


15.08.10

Bundesrat Günther Novak (SPÖ, Kärnten): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bun­desministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn wir heute die Änderung des Um­weltförderungsgesetzes beschließen, dann muss man feststellen, dass die Bedeutung des Gewässerschutzes bei uns in Österreich eine lange Tradition hat. Nur so war es im Grunde genommen möglich, dass durch die Setzung vieler Maßnahmen die österrei­chische Bevölkerung zu 100 Prozent mit Nutz- und Trinkwasser, das von bester Quali­tät ist – „von bester Qualität“ unterstreiche ich –, versorgt ist.

Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung sind an eine zentrale öffentliche Wasserversor­gung angeschlossen und mehr als 92 Prozent an ein öffentliches Kanalnetz sowie an die kommunale Abwasserbeseitigungsanlage.

Die Gewässergüte in Österreich hat sich durch den Ausbau der Abwasserentsorgung in den letzten Jahrzehnten außerordentlich verbessert, und viele Seen – das hat mein Vorredner auch schon festgestellt – haben Trinkwasserqualität. An dieser Stelle wollte ich eigentlich den Kollegen Poglitsch ansprechen, aber der ist heute nicht da. (Bundes­rat Schreuder: Der schaut am Stream zu!) Er wohnt ja am Faaker See, betreibt dort einen großen Campingplatz und weiß natürlich auch, dass bei unseren Kärntner Seen Trinkwasserqualität gegeben ist. Das war auch nur dadurch möglich, dass dort Abwas­serbeseitigung in den letzten Jahren und Jahrzehnten durchgeführt worden ist.

Ich glaube aber auch, dass man sich in Österreich über die Qualität des Wassers – un­terhält man sich mit der Bevölkerung – und dessen Verfügbarkeit meist keine großen Gedanken macht, da einfach das Wasser aus der Wasserpipe herauskommt. Wenn man aber bedenkt, dass weltweit von 100 Prozent Wasser 97,5 Prozent Salzwasser sind und nur 2,5 Prozent Süßwasser, dann weiß man auch, dass man mit dieser Res­source Wasser in Zukunft sehr sorgsam umzugehen hat.

Bedenken sollte man auch, dass 800 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und durch mangelnde Hygiene und fehlende Abwasseranla­gen und -beseitigung täglich fast 2 000 Kinder unter fünf Jahren sterben. Das verdeut­licht unsere privilegierte Stellung, und es erwächst uns daraus auch eine große Verant­wortung.

Um dieses Bewusstsein zu stärken, haben sich wichtige Institutionen mit diesem The­ma befasst. Ich komme aus einer Nationalpark-Gemeinde, aus dem Nationalpark Hohe Tauern, aus Mallnitz. Dort wurde vor vielen Jahren die Swarovski Wasserschule ge­gründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit Nationalparkbetreuern, mit National­park-Rangern von einem Ort zum anderen, von einer Schule zur anderen zu ziehen, um vor Ort mit den SchülerInnen zum Thema Wasser zu arbeiten. Es werden dabei die Kinder und Jugendlichen an die wichtige und nachhaltige Nutzung der Wasserreserven für ihr Leben und für die Gesundheit herangeführt. Dieses Projekt ist mittlerweile inter­national und wird auch in China, Indien, Uganda und in Brasilien sehr, sehr erfolgreich durchgeführt und umgesetzt.

Einen Satz noch dazu, denn das wird wahrscheinlich jeder Redner auf den Punkt bringen: 100 Millionen € in den nächsten zwei Jahren, das ist natürlich gewaltig und wichtig – und wer könnte das besser beurteilen als wir Bürgermeister, die wir immer wieder darauf zugreifen, wenn es darum geht, den Kanal zu erweitern oder zu sanie­ren?

 


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