BundesratStenographisches Protokoll842. Sitzung / Seite 49

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Wirtschaftskammer und des AMS, wo wir gesagt haben: Was brauchen denn unsere Kinder, die es nicht geschafft haben – am ersten oder manchmal sogar am zweiten Weg –, die richtige Ausbildung zu bekommen? – Wir betreuen in diesem Projekt junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren, die bis jetzt noch immer keinen Platz in unserer Arbeitswelt, in unserer Ausbildung bekommen haben, mit einer tiergestützten Therapie.

Du siehst: Wir wissen, was wir wollen, was wir glauben. Wir fragen die Jugend: Was wollt ihr? – Und dann suchen wir uns Experten, die uns an die Hand gehen und unsere jungen Leute unterstützen.

Ich denke, in dem Entschließungsantrag ist nichts drinnen, als dass wir sagen: Wie können wir unsere Kinder besser unterstützen? – Es geht auch nicht um eine alleinige Zuweisung, sondern darum, die Eltern mehr einzubinden, die Schulen mehr einzu­binden und das ganz einfach professionell zu tun.

Wir haben die jungen Leute gefragt, wir, der Bundesrat, in unserer Zukunftskonferenz haben die jungen Leute gefragt, was sie sich wünschen, was sie wollen, was sie brauchen. Das ist alles in dem Entschließungsantrag drinnen. Ich hätte mich wirklich extrem gefreut, wenn es euch möglich gewesen wäre, hier mitzugehen.

Ich möchte euch noch einmal einen Satz von Hengstschläger zitieren, den er bei der Zukunftskonferenz gesagt hat – das ist mir wichtig –: Individualität ist die beste Antwort in der Gegenwart auf die unbekannten Fragen der Zukunft.

Daraus ergibt sich mehr als schlüssig, dass wir auf kein Talent verzichten können. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, wir sind alle verschieden. Wie hebt man am besten die Talente, die Begabungen, damit unsere Kinder in eine zufriedene, glück­liche Zukunft gehen? Es ist wichtig, dass man ihnen hilft, sich selbst zu erkennen, ihre Begabungen, ihre Talente, und sie da unterstützt. Dazu brauchen wir einen Schulter­schluss mit allen. Deshalb bitte ich um Unterstützung dieses Entschließungs­antra­ges. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

11.14


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundes­rätin Mag. Kurz. – Bitte.

 


11.14.15

Bundesrätin Mag. Susanne Kurz (SPÖ, Salzburg): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich möchte gerne, bevor ich ausführlicher über die Gruppe der Betroffenen rede, kurz auch noch zu deinen Ausführungen, Kollegin Mühlwerth, Stellung nehmen.

Ich glaube, du machst zwei Fehler. Der erste Fehler ist, du zitierst aus einem Ent­schließungs­antrag, aber nicht aus der Entschließung, sondern aus einem Einleitungs­text. Wir beschließen in Wirklichkeit dann das, was die Maßnahmen sind. – Das ist das eine. Aber das ist mir noch weniger wichtig. (Zwischenruf der Bundesrätin Mühlwerth.)

Das Wichtigere ist der Anfang deiner Rede. Was du machst, ist, das Thema zu individualisieren: den Jugendlichen/die Jugendliche selbst dafür verantwortlich zu machen, dass er quasi keinen Abschluss hat. – So ist es aber nicht. Die allermeisten Jugendlichen – das haben wir gestern in der Enquete auch ganz deutlich gehört – wollen einen Abschluss, wollen eine Arbeit. Das sind nicht die Verweigerer, die sich irgendwo in den Parkanlagen herumtreiben. Nein, um die geht es nicht.

Es geht darum, dass wir strukturelle Defizite haben. Dafür sind wir verantwortlich, alle gemeinsam, wie es die Frau Präsidentin ja auch gesagt hat, nicht nur politisch, sondern auch wir in der Wirtschaft. Alle sollen da zusammenhelfen, auch wenn wir in Österreich gute Voraussetzungen haben und eine relativ geringe Arbeitslosigkeit bei


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