BundesratStenographisches Protokoll843. Sitzung / Seite 107

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14.45.06

Bundesrat Peter Samt (FPÖ, Steiermark): Geschätztes Präsidium! Hohes Haus! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich darf mich heute hier zum ersten Mal bei Ihnen zu Wort melden und sage bereits vorweg danke schön für die freundliche Aufnahme in Ihrem Haus. Ich möchte Sie auch von meiner Seite mit einem herzlichen Grüß Gott aus der Steiermark willkommen heißen.

Der vorliegende Bericht, der 2. Freiwilligenbericht zeigt ganz eindeutig: Österreich ist das Freiwilligenland schlechthin. Österreich wird da sicher keinen Quervergleich zu scheuen brauchen. Die Zahlen, die von meinen VorrednerInnen bereits genannt wur­den, sprechen eine deutliche Sprache. Es wird das Ehrenamt bei uns in Österreich sehr hoch geschätzt. In den einzelnen Ländern, in den einzelnen Gemeinden wird es ge­lebt, und ich glaube, wir können darauf sehr stolz sein.

Freiwilliges Engagement, meine geschätzten Damen und Herren, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft, das wissen wir. Diese freiwillige Tätigkeit manifestiert sich, wie Sie anhand des Berichts leicht erkennen können, in zahlreichen Bereichen, so­wohl im formellen, also im Rahmen von Organisationen, als auch im informellen Be­reich, zum Beispiel in Form von Nachbarschaftshilfe.

Der Aufbau dieses Berichts folgt dem 1. Freiwilligenbericht auf der Basis einer 2006 durchgeführten Mikrozensus-Zusatzerhebung, welche die Situation des freiwilligen En­gagements in Österreich analysiert.

Wie auch schon von meinen VorrednerInnen erwähnt: Der Zuspruch zur Freiwilligen­tätigkeit in Österreich ist ein wachsender. 4 Prozent im gesamten Querschnitt sind ein sehr guter Anhaltspunkt dafür, dass auch da weiter einiges geschieht. Die Aufteilung in Prozenten wurde auch schon erwähnt: 46 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren sind in verschiedenen Organisationen und Vereinen tätig. Auch die möglichen Zuwachsra­ten, die aufgezeigt werden, sind sehr erfreulich.

Ein möglicher Fehler ist mir bei der Auswertung – bei meiner Auswertung zumindest – der Beteiligungen aufgefallen. Es steht hier auf Seite 19 des Berichts – vielleicht, Herr Minister, können Sie das interpretieren – wortwörtlich: „Im Jahr 2012 haben sich rund 3,3 Millionen Menschen freiwillig engagiert; rund 2 Millionen Menschen formell in Ver­einen oder Organisationen und rund 2,2 Millionen informell (z.B. in der Nachbarschafts­hilfe).“ Das würde nach Adam Riese 4,2 Millionen ergeben. Vielleicht ist es ein Inter­pretationsfehler von mir. Ich will es trotzdem nicht schmälern.

Der Hintergrund ist, dass sich nach dieser Studie praktisch jeder zweite Erwachsene, jeder zweite männliche Befragte freiwillig engagiert. Bei den Frauen – das haben wir auch schon gehört – ist der Anteil ein bisschen geringer, aber 42 Prozent, glaube ich, sind nicht so zu vernachlässigen.

Die Beteiligungen nach den Altersgruppen – auch das wurde schon erwähnt –: Wir 50plus-Jährigen sind scheinbar sehr maßgeblich; aber bitte nicht vergessen: 42 Prozent der 15- bis 29-Jährigen, das ist hier genauso eine sehr, sehr hohe Zahl. Vielleicht sollte man das noch ein bisschen untergliedern. Es wäre natürlich interessant, wie viele 15- bis 21-Jährige, die man unter Umständen noch als Jugendliche durchgehen lassen kann, be­teiligt sind; aber ich gehe immer davon aus, dass da der Anteil groß ist.

Auch die Motive sind klargelegt: Die meisten Menschen, die heute in einem Verein, in einem Freiwilligenamt oder in der Nachbarschaftshilfe tätig sind, geben klarerweise an, dass sie helfen möchten. Immerhin drei Viertel meinen, dass sie sich für eine wichtige Sache engagieren wollen – auch ein klares Zeichen. 88 Prozent – das ist vielleicht ein interessanter Ansatzpunkt – wollen natürlich auch Freude und Spaß an dieser Tätigkeit haben und sehen sie möglicherweise auch dort.

 


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