BundesratStenographisches Protokoll847. Sitzung / Seite 122

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

16.43.57

Bundesrätin Mag. Nicole Schreyer (Grüne, Tirol): Sehr geehrtes Präsidium! Sehr ge­ehrter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vielen Dank für das ganze Be­richtskonvolut. Es ist wie immer sehr interessant und aufschlussreich gewesen.

Auch ich möchte mich ganz kurz halten. Mein Vorredner ist schon eingegangen auf das Thema Universitäten-Ranking, auf die Probleme, die wir immer wieder haben mit dem Braindrain aus Österreich hinaus. Ich möchte nur kurz auf die Empfehlungen des Rates für Forschung und Technologieentwicklung bezüglich der Finanzierung einge­hen.

Der Rat empfiehlt das Schließen der Finanzierungslücke im F&E-Bereich, um bis 2020 endlich auf die F&E-Quote von 3,74 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu kommen. Es wird eine Umschichtung von Ressourcen aus den weniger produktiven Bereichen in Richtung Forschung und Entwicklung empfohlen und es werden vom Rat auch immer wieder Empfehlungen für die Universitäten ausgesprochen.

Was ich auch ganz kurz noch erwähnen möchte: Es gibt hier eine aufschlussreiche Tabelle zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung in Österreich im Vergleich zur Schweiz und zu Bayern, also zu Ländern, die von der Größe und von der Einwoh­nerzahl relativ gut vergleichbar sind. Dabei fällt auf, dass die Mittel, die vom Staat für die AbsolventInnen ausgegeben werden, in der Schweiz pro Absolvent mehr als dop­pelt so hoch sind wie in Österreich, in Bayern immerhin 1,4-mal so hoch, also auch fast um die Hälfte höher.

Wenn man dann die technischen Universitäten vergleicht: Die TU Wien gibt im Mittel 134 000 € pro Absolventen/pro Absolventin aus, bei der ETH Zürich sind es 334 000 €. Das sind schon Relationen! In der Schweiz wird pro Studenten, Studentin um das Zwei­einhalbfache mehr ausgegeben – ich meine, technische Bereiche sind natürlich teu­rer – als in Österreich. Da haben wir auch die Erklärungen dafür, dass die ETH Zürich im Universitäten-Ranking um einiges weiter vorne liegt als die TU Wien. (Bundesrat Pi­sec: Wen wundert’s?)

Also bitte da einfach, sei es für unsere Zukunft, sei es für den Forschungs- und Ent­wicklungsstandort Österreich, ein bisschen mehr anzuziehen! – Danke schön. (Beifall bei den Grünen sowie bei Bundesräten der FPÖ.)

16.46


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt Herr Bundesminister Stöger. – Bitte, Herr Minister.

 


16.46.53

Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Alois Stöger, diplômé: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich danke allen Autorinnen und Autoren für diesen Ratsbericht. Und bevor ich ins Inhaltliche einsteige: Warum ist mir dieser Rat so wichtig?

Der ist mir deshalb wichtig, weil diese Ratsmitglieder den Luxus haben, in ihrer Funk­tion etwas Abstand vom realen Forschungsgeschehen in Österreich zu haben und uns einen ruhigen und unabhängigen Blick über die Forschungslandschaft und über die Tech­nologieentwicklung zu geben – und genau diesen Blick brauchen wir.

Für mich ist die Technologiepolitik in Österreich eine Standortfrage. Mein Ziel ist es, dass sich unser Land als starker Technologie- und Industriestandort behaupten kann. Wir sind in vielen Feldern ganz vorne. Ich habe gestern die Bahnindustrie da gehabt. Das sind große Unternehmen, die Weltmarktführer sind, die technologisch ganz vorne dabei sind. Darum liegt mein Fokus in der Technologiepolitik in der industriellen Infra­struktur. Wir wollen Produktionsforschung stärken, IKT ausbauen, das Breitband aus­bauen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite