BundesratStenographisches Protokoll848. Sitzung / Seite 76

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Hätten wir die Klein- und Mittelbetriebe nicht, würde es schön ausschauen in Öster­reich.

Wenn du dann weiters irgendwelche Dinge darüber sagst, wie man sorgsam mit den Mitteln umgehen muss, dann muss ich dich schon daran erinnern, wie euer Partei­gründer über Kärnten, die Eröffnung des Werkes und die positiven Aussichten, wie vie­le Menschen dort beschäftigt sein werden, gesprochen hat. Weißt du, wie viele trotz wirklich guter Ertragslage dort jetzt beschäftigt sind? – 80 Menschen! Jetzt würde ich mich nicht hierher stellen und sagen, Schaffer von Arbeitsplätzen zu sein. Da sehe ich eher die Klein- und Mittelunternehmungen als Schaffer von Arbeitsplätzen, und nicht den Konzern, der mit Robotern und 80 Mitarbeitern – die froh sein werden, dass sie dort ihre Arbeit haben, und das schätze ich nicht gering – arbeitet; aber der ist nicht der Ausschlaggebenden, um in Österreich Arbeitsplätze zu schaffen.

Es fällt mir jetzt schwer, weil Kollege Jenewein heute so nett und verbindlich gespro­chen hat, aber ich muss zum Herrn Kollegen Pisec trotzdem etwas sagen. (Bundesrat Schennach: Das ist nicht so schwer! – Ruf bei der SPÖ: Da fiele mir gleich etwas ein!) – Kollege Jenewein hat mir ein bisschen die Emotion genommen, das nehme ich ihm übel.

Ich finde es wirklich schade, dass man immer alles schlechtredet. Es gibt den Ideal­zustand nicht, und wenn wir uns nicht weiterentwickeln wollen, nur weil wir warten wol­len, bis der Idealzustand kommt, dann finde ich mich hier nicht wieder. Ich möchte an einer Entwicklung des Staates Österreich mitwirken, der sich im Kontext der kom­pletten Entwicklung unserer Gesellschaft auch anders entwickeln muss. Immer zu sa­gen, alles ist schlecht, das ist schlecht, das geht nicht und das hätte noch viel besser sein können, ist nicht der richtige Zugang. Etwas kann immer noch ein wenig besser gehen, aber jeder Entwicklungsschritt ist zu begrüßen, und das hier zu beschließende Gesetz ist ein Entwicklungsschritt, der zu begrüßen ist.

Was habe ich mir noch aufgeschrieben? – Einkommen: Kollegin Ecker hat gesagt, die Familie ist eines unserer wichtigsten Dinge, die wir haben. Das unterschreibe ich blind, ungesehen. Ich glaube, dass eine Steuerreform, die vor allem Einkommensschwachen zugutekommen wird, die Familie fördern wird, auch wenn du es nicht glaubst. (Bundes­rätin Ecker: Die werden beim nächsten Lohnsteuerausgleich aus allen Wolken fallen, weil sie sehen, dass sie nichts mehr zurückkriegen!) – Ja, das werden wir dann En­de 2016 oder Anfang 2017 besprechen; dann werden wir sehen, wer von uns beiden recht gehabt hat. Eines möchte ich dir noch sagen, nämlich dass vor allem Bevölke­rungsschichten mit einem schlechten Bildungsstand armutsgefährdet sind. Deswegen sind wir auch da am richtigen Weg, weil wir auch in der Bildung auf die Zukunft set­zen – und auch das wird diesen Familien zugutekommen.

Da das Lamperl schon leuchtet, werde ich aufhören. Ich denke doch, dass wir hier – auch wenn wir nicht den Idealzustand haben, den sich jeder wünscht – ein Gesetz zu beschließen haben, das unserer Zustimmung wirklich würdig ist und auch bedarf. Des­wegen wird meine Fraktion diesem Gesetz die Zustimmung erteilen. (Beifall bei der SPÖ und bei Bundesräten der ÖVP.)

13.16


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mag. Dr. Dziedzic. – Ich bitte sehr. Habe ich den Namen richtig ausgesprochen?

 


13.17.12

Bundesrätin Mag. Dr. Ewa Dziedzic (Grüne, Wien): Ja, Sie haben es richtig ausge­sprochen. Ich möchte als vorletzte Rednerin noch auf etwas eingehen, und zwar auf ei­ne langjährige Forderung der Grünen, die jetzt umgesetzt wird und die erstaunlicher­weise alle als einen Erfolg betrachten. Sie wissen, die Auslandsdienste, wie zum Bei-


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