BundesratStenographisches Protokoll850. Sitzung / Seite 120

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Ich bin mir sicher, dass man dem, wenn wir das sehr ambitionierte Programm, das sich Tirol da vorgenommen hat, in ganz Österreich umsetzen, auch Herr oder Herrin wer­den kann. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen sowie bei Bundesräten von ÖVP und SPÖ.)

15.32


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Als Nächster gelangt Herr Bundesrat Heger zu Wort. – Bitte.

 


15.32.41

Bundesrat Peter Heger (SPÖ, Burgenland): Frau Präsidentin! Frau Minister! Ge­schätzter Bundesrat! Die heimische Fauna und Flora, die heimische Natur nachhaltig zu schützen, ist für alle, denen die Natur am Herzen liegt, ein wichtiges Anliegen. Deshalb ist es auch wesentlich, dass es immer wieder Verbesserungen im Bereich von Natur- und Pflanzenschutz gibt.

Wie meine VorrednerInnen bereits ausgeführt haben, wird mit der Novelle des Pflan­zenschutzgesetzes 2011 eine EU-Richtlinie umgesetzt. In diesem Bundesgesetz geht es um eine Einfuhrregelung für bestimmte Tiere und Pflanzen. Es geht also um eine Einfuhrregelung von lebenden Organismen, die durch ihre Beschaffenheit oder durch Krankheiten einheimische Tiere und Pflanzen bedrohen, womit sie eine Gefährdung der heimischen Natur darstellen.

In anderen Ländern wie zum Beispiel Australien oder Neuseeland gibt es solche ver­schärften Einfuhrbestimmung schon längst, um die dortige heimische Fauna und Flora zu schützen.

Für dieses Einfuhrverbot wurden zwei wesentliche Maßnahmen festgelegt. Einerseits ist das die amtliche Kontrolle bei der Einfuhr nach Österreich beziehungsweise in die EU, andererseits werden damit die unbedingt notwendigen Grundlagen für die Landes­gesetzgebung geschaffen und erlassen.

Um aber unsere biologische Vielfalt in den unterschiedlichsten Regionen Österreichs zu erhalten, reichen gesetzliche Rahmenbedingungen – wie wir schon von den Vor­rednern gehört haben – allein nicht aus. Es bedarf mit Sicherheit der Mitwirkung von Wirtschaft, Landwirtschaft und der gesamten Gesellschaft. Für uns alle liegt darin eine große Verantwortung, eine Verantwortung für die kommenden Generationen, denn wir tragen diese Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft.

Als Bürgermeister einer der größten Rotweinbau-Gemeinden Österreichs möchte ich eines von vielen gefährlichen Beispielen aus dem Weinbau anführen. Der allseits bekannte heimische rote Siebenpunkt-Marienkäfer wird bei uns durch den asiatischen Marienkäfer mittlerweile massiv bedroht. Dieser stellt bereits ein sehr großes Problem dar.

Eigentlich sind ja Marienkäfer unschlagbare Schädlingsbekämpfer. Bis zu 150 Blatt­läuse verspeist ein einziger am Tag. Aus diesem Grunde wurde seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine asiatische Marienkäferart in Gewächshäusern eingesetzt. Sie hat sich danach aber auch in der freien Natur verbreitet. So hat sich dieser Einwanderer in großen Teilen Deutschlands und Österreichs verbreitet. Dem gelblichen bis fast schwarzen Käfer aus Asien helfen bei der schnellen Ausbreitung sein robustes Immunsystem und winzige Sporen, die einheimische rote Siebenpunkt-Marienkäfer töten können. Das berichten namhafte Wissenschaftler.

Nun werden sie aber durch ihr massenhaftes Auftreten zur Plage und machen unseren Winzern zu schaffen, so auch in meiner Heimatgemeinde und in vielen Teilen des Burgenlandes. Im Gegensatz zum heimischen – wie wir sagen – Glückskäfer, frisst die asiatische Variante auch Trauben. Gelangen die Tiere bei der Ernte in größerer Zahl in


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