BundesratStenographisches Protokoll850. Sitzung / Seite 155

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

eigentlich zustimmen und es positiv bewerten müssen, und uns nicht dafür kritisieren. (Zwischenruf des Bundesrates Schennach.)

Zum Beitrag des Kollegen Köll: Herr Kollege, wir sind ja da, um voneinander zu lernen, oder? Ich glaube, ich bin im Dozieren ohnedies relativ schlecht, aber im Googeln relativ gut und schnell. (Bundesrat Köll: Okay!) Das heißt, ich kann auf solche Dinge rasch reagieren.

Mir gefällt, wenn gerade in der Länderkammer über die große Spitalslastigkeit in Öster­reich diskutiert wird und darüber, dass man dem doch wirklich Abhilfe schaffen muss. Andererseits höre ich auch, welche Schreierei losgeht, wenn ein Landeshauptmann nur daran denkt, ein Krankenhaus zuzusperren. Man hört Argumente, dass das in die schlechte Versorgung hineingehe und Ähnliches. – Ja, jeder, der krank ist, ist froh, wenn er ein Spital in der Nähe hat!

Um in diesem Bereich abbauen zu können, muss man andere Strukturen aufbauen. Dabei versuchen wir, in die Gänge zu kommen. Wir beschäftigen uns mit der Frage der Primärversorgungszentren, längerer Öffnungszeiten, von Netzwerken mehrerer Kolle­gen, die sich die Rufbereitschaften teilen. Im Prinzip sollte man dorthin kommen, was wir derzeit haben: das Wissen darum, dass man nicht schauen muss, wann die Arzt­praxis geöffnet hat, sondern darum, dass es eine Ambulanz im Ort gibt oder Ähnliches. Vielleicht befindet sich diese Ambulanz dann auch in einem Spital, das zugesperrt werden musste, mit dem Vorteil, dass es bereits Räumlichkeiten und Strukturen gibt. Dazu gibt es in Oberösterreich Beispiele, wo das gemacht wurde.

Noch einmal zu den Kosten des Gesundheitswesens: Ich glaube, dass wir alle froh sind, dass wir dieses Gesundheitssystem haben. Es ist keine Frage, dass man immer optimieren kann. Aber das Geld, das wir dafür ausgeben, ist – glaube ich – gutes Geld.

Aus der Länderkammer kommend müssen Sie wissen, dass das meiste Geld, das dafür ausgegeben wird und auch vom Bund hineinfließt, in die Länder fließt, die Spitals­erhalter sind. Ich habe hier ein deutsches Papier, das die aktuellsten Zahlen bezüglich der Gesundheitskosten ausweist.

Der OECD-Schnitt liegt bei 8,9. Ansteigend kommen Norwegen, Spanien, Portugal, Griechenland, Neuseeland – gehört nicht wirklich zu Europa –, Austria, also Österreich, dann Kanada, Belgien, Japan, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Schweden, Schweiz, die Niederlande und die Vereinigten Staaten.

Das heißt, wir liegen relativ nahe am OECD-Schnitt und nicht an der Spitze und damit dem, was andere Länder ausgeben. Noch dazu muss ich sagen, dass wir einen Großteil der Ausgaben im öffentlichen Gesundheitssystem haben. Das heißt auch, dass wir ein gutes System haben, von dem sehr viele Menschen profitieren, ganz im Gegensatz zu den Gesundheitsausgaben, die ja da mit hineingerechnet sind, die zum Teil im privaten Sektor laufen, wie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

17.54

17.54.20

 


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Weitere Wortmeldungen liegen dazu nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall. Die Debatte ist somit ge­schlos­sen.

Wir gelangen zur Abstimmung.

Ich ersuche jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Das ist die Stimmenmehrheit. Der Antrag ist somit angenommen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite