BundesratStenographisches Protokoll851. Sitzung / Seite 146

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17.24.48

Bundesrätin Sonja Zwazl (ÖVP, Niederösterreich): Herr Präsident! Frau Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ja, ich stimme mit euch überein, lange hat es gedauert; aber wir von der Wirtschaft sind froh, dass es jetzt so weit ist.

Ich bedaure sehr, denn: Als David zu reden begonnen hat, habe ich mir gedacht, er hat heute so einen Fluss, dass er über seinen Schatten springt, und habe gehofft, dass ihr über euren Schatten springt und sagt, ja, wir haben das jetzt. Dass es ein bisschen bürokratisch ist, wollen wir ja nicht abstreiten. Es war ja die ganze Entwicklung auch nicht leicht, denn da gibt es ja so viele Befindlichkeiten. Und endlich einmal ist es so zustande gekommen, und da wäre es doch wirklich schön, wenn wir alle uns dazu entschließen könnten, dem die Zustimmung zu geben.

Für uns von der Wirtschaft ist es ganz wichtig, denn das Ziel von den NQR ist es ja, ein umfassendes Bild der österreichischen Qualifikationslandschaft zu zeichnen, und es geht um die Transparenz und Vergleichbarkeit im internationalen und im nationalen Kontext. Gerade wir in Österreich haben drei große Besonderheiten innerhalb der europäischen Länder.

Wir haben etwas, worauf wir irrsinnig stolz sind, nämlich unsere duale Ausbildung. Wir haben da weltweit die höchste Anerkennung. Und wir wissen alle, das ist gerade der Garant dafür, dass wir eine vergleichsweise geringe Jugendarbeitslosigkeit haben. Auf die duale Ausbildung als fachliche Krönung setzt ja der Meister beziehungsweise der Werkmeister.

Wir haben ständig ausländische Delegationen da, die fragen und die das System auch übernehmen wollen. Und wir von der Wirtschaft sind sehr begeistert und stehen voll und ganz dazu, nämlich zu dieser einzigartigen Verknüpfung von theoretischer und praktischer Ausbildung, die wir da haben.

Wir sind sehr stolz auf unsere Jugend, die diese Ausbildung macht, und wir sind auch Vorzeiger. Drei Mal hintereinander ist unsere Jugend Europameister geworden in der dualen Ausbildung, das muss uns einmal einer nachmachen. Beim letzten Mal haben wir Österreicher beziehungsweise unsere Jugendlichen doppelt so viele Goldmedaillen als Europameister bekommen wie die anderen auf dem zweiten und dritten Platz. Und auch bei den WorldSkills.

Dann haben wir noch ein Zweites: Die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen sind in einer Dimension, wie wir sie haben, auch eine österreichische Besonderheit. Es zeigt sich immer wieder, dass wir eine andere Ausbildung haben. Wir bilden nahe an der Wirtschaft aus.

Es ist ja heute schon die HTL angesprochen worden. Der Ingenieur, die Ingenieurin ist ein praxisbezogener Titel und hat bis jetzt eigentlich keine richtige Anerkennung im europäischen Vergleich gefunden. Aber damit funktioniert es, geht es doch jetzt. (Zwischenruf des Bundesrates Samt.) – Nicht matschkern, es ist so!

Drittens, wir haben eine wirklich hervorragende Infrastruktur für die berufliche Weiter­bildung, und auch darauf bin ich als Vertreterin der Wirtschaft stolz. Wir haben mit unseren WIFIs zum Beispiel eine wirklich gute, hervorragende Erwachsenenweiter­bildung. Wir haben da wirklich unzählige Kurse. Da können die Leute umfassende Abschlüsse machen, und auch diese Abschlüsse haben bis jetzt eigentlich keine richtige Zuordnung gefunden. – Genau das sind die drei Punkte, wo das vorliegende Gesetz ansetzt.

Wir haben endlich erreicht, dass Abschlüsse aus allen Bildungsbereichen und auch sogenannte nicht formale Qualifikationen einem einheitlichen Rahmen zugeordnet werden. Es wird unsere gesamte österreichische Qualifikationslandschaft abgebildet,


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