BundesratStenographisches Protokoll851. Sitzung / Seite 171

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auch welche Bonitäten, welche Überstunden, also welche Anteile das Gehalt auch beinhaltet.

Zweitens sollten sie lesbarer werden. Sie sind für einige Menschen wie irgendwelche japanischen Schriftzeichen, die man nicht entziffern kann, daher: einheitliche Vorlagen für Einkommensberichte, einfache Vorlagen für Einkommensberichte. Ich möchte, dass zumindest einmal im Jahr verpflichtend in den Unternehmen über diese Berichte gesprochen werden muss. Es gibt Wirtschaftsgespräche, die können jedes Quartal stattfinden, sie müssen sogar stattfinden, und einmal im Jahr will ich, dass auch über diese Einkommensberichte gesprochen wird, dass man daraus auch Ableitungen schließen muss, und dass hier mit den Erkenntnissen, wenn Gehaltsunterschiede festgestellt werden – denn es geht ja um die, die man sich nicht erklären kann, nicht um die, die man anhand der Einstufung erklären kann –, auch etwas passiert.

Der dritte Begriff, der heute nicht gefallen ist: Ich habe mir heute erlaubt, den Gehalts­rechner – ich lade alle ein, auf www.gehaltsrechner.at reinzuschauen – in einer zweiten Auflage zu präsentieren. Wir sammeln zigtausende Daten – Statistik Austria; Mikrozen­sus –, Erhebungen, anhand derer wir abbilden, was Männer und Frauen mit einer gewissen Betriebszugehörigkeit wirklich verdienen. Wenn man da reinschaut und seine Profession hineinstellt, dann sieht man, ob man in etwa richtig eingestuft ist oder zu hoch – da wird man sich nicht aufregen –; ist man zu niedrig eingestuft, ist es dann ein guter Hebel, damit zum Arbeitgeber zu gehen und zu sagen, ich glaube, ich bin falsch eingestuft. Hier sollten wir etwas tun.

Genau fünf Kollektivverträge wurden in diesem Bericht zum Abbau der Benachteiligung von Frauen angeschaut. Es ist festzustellen, es tut sich doch etwas. Danke an die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter. Ich stehe zur Sozialpartnerschaft, ich stehe zu den Kollektivvertragsverhandlungen. Gerade im Niedriglohnbereich ist es so, dass die untersten Lohngruppen in den letzten Jahren wirklich stärker erhöht wurden als die oberen Lohngruppen. Das ist zwar im Sinne der Frauen jetzt nicht zufriedenstellend, weil die genau in diesen frauenspezifischen Branchen arbeiten, die grundsätzlich vom Wert her und von der Einstufung her schlechter eingestuft sind als andere Branchen, wie die Metallbranche zum Beispiel. Mehr Frauen in die Technik ist sowieso ein Thema, an dem ich ständig arbeite.

Aber auch hier ist positiv anzumerken, dass sich die Kollektivvertragspolitik im Sinne der Frauen verbessert hat. Wir müssen noch daran arbeiten, das ist keine Frage, aber in Summe sind solche Berichte, glaube ich, immer gut, um sich den Status quo anzu­schauen, und um dorthin zu schauen, wo angesetzt wird, werden muss und wo Ver­besserungen einfach notwendig sind. Vielen herzlichen Dank, wenn Sie diesen Bericht zur Kenntnis nehmen. (Allgemeiner Beifall.)

19.07

 

19.07.10

 


Präsident Josef Saller: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall. Die Debatte ist geschlossen.

Wir kommen zur Abstimmung.

Ich ersuchen jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, den gegenständlichen Bericht zur Kenntnis zu nehmen, um ein Handzeichen. – Das ist die Stimmenmehrheit. Der Antrag ist angenommen.

Die Tagesordnung ist erschöpft.

 


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