BundesratStenographisches Protokoll852. Sitzung / Seite 44

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werden dieser Regierungsvorlage mit diesen Rahmenbedingungen im Bundesrat jedenfalls nicht zustimmen. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

11.28


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Kern. Ich erteile ihr dieses.

 


11.28.33

Bundesrätin Sandra Kern (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Jetzt ist es so weit: Nach 70-jähriger Diskussion geht das Projekt „Haus der Geschichte Österreich“ in die Zielgerade.

In mehreren Regierungsübereinkommen in der Vergangenheit war das „Haus der Geschichte“ bereits Thema, und nun soll es endlich verwirklicht werden. Wir stehen aber erst am Anfang, bis zur Eröffnung ist es noch ein weiter Weg.

Worum geht es heute? – Meine Vorredner haben es schon angesprochen: Wir stimmen über rechtliche Rahmenbedingungen für das „Haus der Geschichte“ ab. Wir ändern das Bundesmuseen-Gesetz und erweitern den Aufgabenbereich der National­bibliothek um das „Haus der Geschichte“.

Die Vermittlung von Geschichtswissen, von Vergangenheit ist der Nährboden für eine erfolgreiche Zukunft. Sie kennen das: Nur wer die Vergangenheit kennt, versteht die Gegenwart, und nur wer die Gegenwart versteht, kann die Zukunft gestalten! – Der Blick zurück gibt Orientierung und der Blick zurück gibt Sicherheit auf dem Weg nach vorne.

Unsere Schülerinnen und Schüler mögen über die Vermittlung von historischem Wis­sen manchmal ein bisschen jammern, aber ich bin davon überzeugt, historische Bildung entwickelt die Menschen weiter. Historische Bildung macht aus jungen Men­schen kritisch denkende und hinterfragende Menschen. Historische Bildung ist auch eine wichtige Säule in unserer Demokratie. Und Schülerinnen und Schüler und auch Erwachsene sollen durch Geschichtsvermittlung angeregt werden, Ereignisse der Vergangenheit zu reflektieren, mit der eigenen Gegenwart, mit den eigenen Werten und mit der Zukunft in Verbindung zu setzen.

Da es wichtig ist, Geschichte nicht nur in der Schule zu vermitteln, braucht es auch ein „Haus der Geschichte Österreich“. Aber wir brauchen nicht nur ein Museum, das ist schon angesprochen worden, wir brauchen ein Kompetenzzentrum für die Vermittlung von Geschichte. Wir brauchen leidenschaftliche Menschen, die für Geschichte begeis­tern. Wir brauchen eine Diskussionsplattform, wo sich jeder einbringen kann. Und wir brauchen eine zentrale Schnittstelle zwischen Forschung und Öffentlichkeit.

Ich darf daran erinnern, bereits unter Wolfang Schüssel wurde eine Machbarkeitsstudie zum „Haus der Geschichte Österreich“ erarbeitet. Bis 2015 hat es gedauert, und nun haben international anerkannte Expertinnen und Experten das erste Konzept für das „Haus der Geschichte“ erstellt. Jetzt geht es um die organisatorischen Rahmenbedin­gungen und darum, diese umzusetzen.

Positiv herausheben möchte ich schon, dass Personen aus der Zivilgesellschaft, dass ein Bürgerforum in die Konzeption eingebunden wurde und eingebunden wird.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister! Im „Haus der Ge­schichte“ darf auf unsere Bundesländer nicht vergessen werden. Gerade uns als Länderkammer muss der Aspekt des Föderalismus im „Haus der Geschichte“ ein wichtiger Wert sein. Gleichzeitig dürfen wir natürlich internationale Entwicklungen in der Zeitgeschichte nicht ausklammern.

 


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