BundesratStenographisches Protokoll853. Sitzung / Seite 30

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

grund dieser Aktuellen Stunde, so manchen vielleicht spontanen Zwischenruf in Zukunft sparen. (Beifall bei der FPÖ sowie des Bundesrates Mayer. – Bravoruf bei der SPÖ.)

Ich glaube, wir haben dafür Sorge zu tragen – und ich bin stolz auf das Kulturland Öster­reich. Ich war in der Karwoche auf dem Balkan unterwegs – in Kotor in Monte­negro: eine Handschrift der österreichisch-ungarischen Monarchie, die unglaublich ist! In Laibach, in Zagreb, in Sarajevo und in vielen anderen Städten ist österreichische Kulturgeschichte unauslöschbar, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.

Ich möchte aber schon auch in Bezug auf die Arbeitswelt, die für mich auch eine kulturelle Umgebung ist, sagen: Fangen wir mit der Bildung an! (Bundesminister Sobotka betritt den Sitzungssaal und nimmt auf der Regierungsbank Platz.) – Grüß Gott, Herr Minister! Ich freue mich, Sie das erste Mal hier zu sehen. Ich fühle mich sehr sicher, wenn Sie da sind. (Heiterkeit.) – Das Kulturverständnis fängt im Kindergarten und in der Schule an. Wenn 40 Prozent der Kinder nicht sinnerfassend lesen können, dann ist das auch ein kulturtechnisches Defizit. Wir müssen bereits in der Familie, in der Kinderbetreuung und in der Schule mit kultureller Bildung beginnen!

Es leuchtet leider schon das Lämpchen auf dem Rednerpult, ich hätte noch vieles zu sagen. Ich meine aber letztendlich, dass dieses Streben nach Besserem die gemein­same Aufgabe sein muss – und daher braucht es eine neue Kultur.

Herr Bundesminister, ich denke nicht, dass heute eine Art Verabschiedung stattgefun­den hat, aber ich darf dir schon auch sagen – und das hat schon Monika Mühlwerth gesagt –, auch wenn man in verschiedenen Dingen anderer Meinung ist – das ist ja auch politische Kultur –, spürt man bei dir, dass dir die Kultur wirklich ein Kernanliegen ist. Vieles ist gelungen, über vieles gibt es verschiedene Ansichten. Ich kann zum Beispiel mit dem Thema Gendern überhaupt nichts anfangen (Bundesrätin Neuwirth: Macht nichts! Das machen eh wir!), aber wenn einmal zufälligerweise 80 Prozent einer Förderung, oder sollen es 100 Prozent sein, einem Frauenprojekt zukommen, dann wird es halt auch einmal 60 Prozent für Projekte, wie etwa in der Filmförderung, geben, die eher männlich sind. Ich halte diese gegenderte Welt für eine nicht praxistaugliche Welt. (Bundesrätin Blatnik: Jetzt brauchen wir noch kulturelle Gespräche!) Da unter­scheiden wir uns mit Sicherheit von so manchen Standpunkten.

In diesem Sinne hoffe ich, dass wir die Kultur des Miteinanders in Zukunft besser schaffen. (Beifall bei der FPÖ.)

10.09


Präsident Josef Saller: Zur Abgabe einer abschließenden Stellungnahme hat sich nochmals Herr Bundesminister Ostermayer zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm und bitte ihn, die Redezeit von 5 Minuten nach Möglichkeit nicht zu überschreiten. – Bitte.

 


10.09.27

Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien Dr. Josef Ostermayer: Danke, Herr Präsident! Ich glaube, ich werde die 5 Minuten nicht brauchen.

Ich wollte zu Herrn Bundesrat Gödl sagen, ich danke immer am Schluss – das kann man wahrscheinlich bei allen Reden nachlesen –, weil ich es so gelernt habe. Der eine Dank an die Kulturschaffenden war vielleicht zusätzlich, weil ich es eher ungewöhnlich finde oder es in unserem Land nicht üblich ist, dass sich Menschen so dezidiert äußern, und das eben eine Gelegenheit war, sich auch dafür zu bedanken.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite