BundesratStenographisches Protokoll853. Sitzung / Seite 31

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Es war nicht als Abschiedsrede geplant – um es gleich auf den Punkt zu bringen und das gleich klarzustellen –, wenngleich ich weiß, dass sich aufgrund unserer Bundes­verfassung der nächste Bundeskanzler sein Team aussucht und dies seine vollkom­men freie Entscheidung ist.

Zu Ihrer Frage zum Thema Kulturvermittlung: Es ist natürlich wesentlich, dass das, was wir tun oder was wir fördern und was die Kulturschaffenden tun, auch konsumiert wird. Wären alle Theater, alle Museen ständig leer, dann hätten wir irgendwann einmal ein Legitimationsproblem, da bin ich ganz bei Ihnen. Die glückliche Situation ist, es ist nicht so, sondern die Häuser sind gut besucht. Wir haben auch bei den Museen zuletzt wieder steigende Besucherzahlen gehabt. Es sind verschiedene Maßnahmen gesetzt worden, einerseits betreffend das Thema, das ich vorhin schon angesprochen habe, nämlich die Frage des Gratiseintritts bis 19, also für Kinder und Jugendliche. Das hat natürlich zum Teil auch den Effekt, dass von den Kindern, die gratis reingehen könn­ten, auch Eltern mitgenommen werden.

Ein wesentlicher Punkt der Vermittlung und des Zugangs zu Kunst und Kultur ist natürlich auch das Thema Digitalisierung. Damit sind wir in etlichen Häusern fertig, bei manchen ist das Projekt im Laufen.

Und schließlich – da pflichte ich Ihnen bei – ist es Aufgabe jeder einzelnen Institution, sich ständig die Frage zu stellen: Wie kann ich die Dinge, die ich zeige, in einer Ausstellung beispielsweise, bestmöglich vermitteln? Wie kann ich bei komplexeren zeitgenössischeren Musikstücken dafür sorgen, dass sozusagen der Inhalt, der neu ist, daher üblicherweise auch fremd ist, auch entsprechend verstanden wird, wahrge­nommen wird, Feinheiten, Nuancierungen herausgehört werden?

Worauf wir aber achten müssen, ist – weil Sie sozusagen diese beiden Typen gegen­übergestellt haben; ich denke, es gibt viel mehr Typen in unserer Gesellschaft, da sind wir uns, nehme ich an, einig –: Wir müssen vermeintliche Schwellen senken, dies darf aber nicht zu einer Verflachung, zu einer Simplifizierung führen, das darf nicht dazu führen, dass populär mit populistisch verwechselt wird. Also wir brauchen die Spitze, und wir brauchen die Breite, und es ist auch unsere Aufgabe, dass wir uns dafür einsetzen.

Also nochmals – und, bitte, ohne Missverständnis –: Vielen herzlichen Dank und auf Wieder­sehen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bundesräten von ÖVP und Grünen.)

10.12


Präsident Josef Saller: Ich danke dem Herrn Bundesminister. Damit ist die Aktuelle Stunde beendet.

Ich begrüße in unserer Mitte Herrn Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner und Herrn Bundesminister Mag. Wolfang Sobotka. (Allgemeiner Beifall.)

10.13.09 Einlauf und Zuweisungen

 


Präsident Josef Saller: Hinsichtlich der eingelangten, vervielfältigten und verteilten Anfragebeantwortungen 2883/AB-BR, 2900/AB-BR bis 2907/AB-BR sowie der

Schreiben des Bundeskanzlers betreffend die Amtsenthebung der Bundesministerin für Inneres Mag. Johanna Mikl-Leitner gemäß Artikel 74 Abs. 3 B-VG und gleichzeitige Ernennung von Mag. Wolfgang Sobotka zum Bundesminister für Inneres gemäß Artikel 70 B-VG durch den Herrn Bundespräsidenten sowie eines weiteren

 


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