BundesratStenographisches Protokoll853. Sitzung / Seite 98

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Vorteile hätte, dann geht auch nur eins nach dem anderen, das geht auch nicht so schnell. Das ist in vielen Dingen so, man muss sich vieles einfach auch erarbeiten und den Menschen die Ängste nehmen.

Vor etwa zehn Jahren wollte ich mit den kleinen Unternehmen, den KMUs, in meinem Bezirk eine Initiative starten, damit sie verstärkt mit der Universität Innsbruck zusam­menarbeiten. In der Grundlagenforschung sind wir in Innsbruck ja wahnsinnig gut, und da haben wir vom Wirtschaftsbund uns gefragt: Warum suchen sich unsere Unter­nehmer nicht einen starken Partner, denn sie müssen ja nicht alles neu erfinden, auch ihre Betriebe müssen weiterentwickelt werden, und ob das nicht in Form von Koope­rationen mit der Universität Innsbruck stattfinden könnte? – Ich habe Schiffbruch erlit­ten, denn die Unternehmer wollten nicht auf die Universität. Die haben einfach Angst gehabt.

Jetzt gibt es mit der Marktgemeinde Wattens, Swarovski und der Fraunhofer-Stiftung ein wirklich tolles Projekt; in der Zwischenzeit arbeiten 40 Unternehmen in dem alten Gebäude. Jetzt geht es! Es funktioniert – es braucht eben wirklich alles seine Zeit. Wichtig ist schon im Vorfeld, dass man die Menschen nicht mit Neuem überfordern darf. Es muss wachsen. Ich glaube, genau das kommt in dem Bericht durch: Es muss wachsen, und es muss weiterentwickelt werden.

Auch das Programm Erasmus+, mit dem Studierende ein Auslandsstudium absolvieren können, wächst jedes Jahr. In der Zwischenzeit nutzen es 6 600 Studierende. Auch in meinem Umfeld haben es etliche schon genutzt und haben Positives daraus gezogen, weil ihnen in ihrem Beruf einfach eine internationale Blickrichtung vermittelt wurde und sie auch mehr umsetzen können. (Bundesrat Schennach: Kurz …! Kurzfristig!)

Bei den Lehrlingen bin ich einfach draufgekommen: Die Unternehmer wissen es nicht. Es wird in den Berufsschulen zwar vorgestellt, aber wenn der Lehrling nicht zum Unternehmer geht und fragt, ob er das nicht machen könnte, dann kann er es nicht tun. Da müssen wir meiner Meinung nach auch selbst – mit unseren Lehrlingen und mit den Unternehmen – Werbung für das Projekt machen, dass auch Lehrlinge einen Aus­lands­aufenthalt machen können.

Meine Nichte ist die Einzige, von der ich bis jetzt weiß, dass sie diese Möglichkeit genutzt hat. Sie ist Friseurin, war in London und ist wirklich voll motiviert zurückge­kommen. Sie ist eine tolle Friseurin und jetzt auch Unternehmerin, weil sie sich dann auch selbständig gemacht hat. Sie hat gesagt, sie möchte den Aufenthalt im Ausland nicht missen, weil sie einfach viel gelernt und viel mitgenommen hat, unter anderem auch an Kreativität.

Das gilt für viele Berufe, und da liegt es meiner Meinung nach auch an uns, dass wir Werbung machen, dass wir auf die Menschen zugehen und ihnen das auch sagen. Arbeiten wir weiter an Wissenschaft und Forschung, denn das bedeutet auch wirt­schaftlichen Aufschwung und Fortbestand unseres Landes! – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der SPÖ.)

13.34


Präsident Josef Saller: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Schennach. – Bitte.

 


13.34.42

Bundesrat Stefan Schennach (SPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Staatssekretär! Forschungsvorhaben und EU-Raum sind eigentlich auch ein Kapitel der Erfolge. Darum verstehe ich eine Ablehnung dieses Vorhabens­berich­tes, der im Wesentlichen den Berichtszeitraum von 2014/15 bis 2020 umfasst, über­haupt nicht, aber es findet ja trotz einer allfälligen Ablehnung einer Fraktion statt.

 


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