BundesratStenographisches Protokoll854. Sitzung / Seite 54

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chern, das habe ich genauso vor. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie bei Bundesräten der Grünen.)

11.52


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesministerin Dr. Ham­merschmid. – Bitte, Frau Bundesministerin.

 


11.52.38

Bundesministerin für Bildung und Frauen Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Liebe Regierungsmitglieder! Sehr geehrte Bundesräte! Ich darf vielleicht die Gelegenheit nut­zen, um mich auch kurz vorzustellen, meinen beruflichen Werdegang zu schildern, aber auch, was ich mir unter Bildungspolitik in diesem Lande vorstelle.

Ich habe Molekularbiologie studiert, habe aber dann 20 Jahre in der Wirtschaft in un­terschiedlichen Managementfunktionen gearbeitet, um dann die letzten Jahre, nämlich von 2010 bis vor Kurzem, an der Veterinärmedizinischen Universität als Rektorin zu ar­beiten und Präsidentin der Universitätenkonferenz zu sein. Das waren sehr, sehr prä­gende Jahre, weil ich viele unterschiedliche Tätigkeitsfelder kennenlernen durfte, und diese viele Erfahrung, auch diese Managementerfahrung, die ich in den unterschiedli­chen Funktionen sammeln durfte, möchte ich auch in das Thema Bildung und Bildungs­politik mit einbringen.

Nun, Österreich ist ein Land ohne nennenswerte Rohstoffe. Das heißt, das Potenzial liegt in Österreich in den klugen Köpfen, in den brillanten Ideen, in den Innovationen, die diese Menschen generieren und denken können. Unsere Herausforderungen sind gewaltig, das wissen Sie genauso gut wie ich. Denken Sie nur an den Klimawandel, an die Probleme, die mit dem Altern unserer Gesellschaft verbunden sind, an Ernährungs­sicherheit oder auch an Industrie 4.0! Industrie 4.0, diese neuen Technologien stellen den Arbeitsmarkt auf den Kopf, das wissen wir ganz genau. Das heißt, wir brauchen Menschen, die perfekt ausgebildet sind, um problemlösungsorientiert denken zu kön­nen, innovativ sein zu können.

Die Stellschraube dafür, sehr geehrte Damen und Herren, liegt in der Bildung. Sie wirkt in alle Politikfelder hinein. Sie wirkt auf den Arbeitsmarkt. Sie wirkt beispielsweise in die Sozialpolitik hinein, weil sie nämlich auch ein Garant ist, der vor Prekariat schützt. Bil­dung schützt vor Prekariat! Das heißt, Bildung ist das zentrale Thema unserer Gesell­schaft und macht uns wettbewerbsfähig, vor allem auch im internationalen Kontext.

Ich stehe für ein Bildungssystem, das jedem Kind in diesem Land, egal, wer seine El­tern sind, egal, wo es geboren ist, und egal, wo es wohnt, die beste Bildung ermöglicht. Chancengerechtigkeit ist mir wirklich wichtig, denn wir brauchen – nochmals – die bes­ten Köpfe, die besten Ideen für unser Land.

Ich stehe auch dafür, dass wir faktenbasierte Bildungspolitik betreiben. Ich komme aus der Wissenschaft. Zahlen, Fakten, Daten, Analyse sind mir besonders wichtig, bevor wir neue Dinge angehen, und darum war der Nationale Bildungsbericht, der vor ein paar Tagen präsentiert worden ist, ein Einstandsgeschenk für mich.

Wir wissen jetzt, wo wir stehen, wir haben ja alle Daten auf dem Tisch. Wir wissen, wie wir weiter agieren müssen, wie wir weiter verfahren müssen – basierend auf diesen Da­ten. Und es ist viel zu tun, das wissen wir auch alle.

Ich möchte meine Kraft, mein Tun in den nächsten Wochen darauf fokussieren, wo wir quasi die höchste Effizienz erreichen. Ich möchte mich darauf konzentrieren, dass die Maßnahmen dort ankommen, wo wir sie am dringendsten brauchen, nämlich in den Klassenzimmern, bei den Pädagoginnen und Pädagogen, bei den Schülerinnen und Schülern. Dort gehört unser Augenmerk hin, und darauf müssen wir uns wirklich kon-


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