BundesratStenographisches Protokoll854. Sitzung / Seite 55

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zentrieren, und zwar in allem, was wir tun. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bundesräten von ÖVP und Grünen.)

Hier möchte ich zwei Themenbereiche nur ganz kurz skizzieren – sonst werden meine Ausführungen zu lang –: Ich möchte mich auf unsere Jüngsten fokussieren. Aus der Wirtschaft kommend sage ich: Dort ist der Return on Investment einfach am höchsten, der Einsatz der Mittel hat die höchste Wirkung.

Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass unsere Kinder, unsere kleinsten Kinder per­fekt in der Sprache sind. Die Sprache ist die Basis, damit sie alles andere, alles Weite­re verstehen können, lernen können, sich entwickeln können. Die Sprachförderung wird mir ein besonderes Anliegen sein, ebenso die Schnittstelle Kindergarten-Volks­schule. Die KindergartenpädagogInnen wissen sehr genau, wo die Defizite der Kinder sind, aber auch, wo die Talente sind, und dieses Wissen muss man einfach im Paket an die Volksschulpädagoginnen und Volksschulpädagogen übergeben, damit sie sofort anfangen können, mit den Kindern dort zu arbeiten, wo es besonders nötig ist, an der Entwicklung ihrer Talente, aber auch an der Ausmerzung ihrer Defizite. Also diese Schnittstelle möchte ich mir auch besonders anschauen.

Ein zweites Paket wird die Autonomie sein. Ich habe Autonomie an der Universität als etwas wirklich ganz, ganz Positives erlebt. Autonomie heißt, selbst bestimmen zu kön­nen, wer an den Universitäten arbeitet, welche Berufungen wir vornehmen, wie wir un­sere Mittel einsetzen, wo wir unsere Schwerpunkte in der Forschung setzen und wie wir unser Dienstleistungspaket präsentieren. Das hat die österreichischen Universitä­ten in ein neues Zeitalter gebeamt – das traue ich mich schon zu sagen und auch sehr selbstbewusst zu sagen –, und das gehört auch in die Schulen! Die Lehrerinnen und Lehrer, die Pädagoginnen und Pädagogen wissen ganz genau, was sie tun müssen, um ihre Kinder zu unterstützen, und ich möchte es ihnen wirklich ermöglichen, pädago­gisch, organisatorisch, personell und zum Teil auch finanziell Handlungsspielräume zu bekommen, um das bestmöglich auf die Schule, auf die Kinder in ihren Klassenzim­mern abzustimmen.

Hier sei nur der jahrgangsübergreifende Unterricht erwähnt, der besonders in den Volks­schulen ermöglicht werden soll, aber auch die alternative Leistungsbeurteilung in den ersten drei Jahren der Volksschule, es gibt aber noch ganz, ganz viele weitere Maß­nahmen, die wir angehen müssen.

Die Verantwortung gehört in die Schule, zu den Lehrerinnen und Lehrern, begleitet von einem entsprechenden Qualitätsmanagementsystem, ganz klar, und von Kontrolle, das wissen wir auch alle, aber die Verantwortung gehört dorthin, wo auch die Gestaltung stattfindet, und das müssen wir machen – gemeinsam!

Ich glaube, es sollte uns allen hier wirklich ein Anliegen sein, die Kinder wieder in den Mittelpunkt zu stellen und das Beste für unsere Kinder und damit die beste Bildungs­politik für dieses Land. Ich freue mich total, dass ich das mit Ihnen gemeinsam in nächster Zeit gestalten darf. – Vielen, vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bun­desräten von ÖVP und Grünen.)

11.59


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesminister Mag. Leichtfried. – Bitte, Herr Minister.

 


11.59.38

Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Mag. Jörg Leichtfried: Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen aus der Regierung! Geschätzte Damen und Herren! Wir haben uns ja bereits heute Früh sozusagen miteinander bekannt gemacht, ich möchte mich aber trotzdem


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