BundesratStenographisches Protokoll854. Sitzung / Seite 100

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ke Uhudler abgesichert. Wein aus Direktträgerrebsorten aus anderen Gebieten darf dann nicht mehr unter dem Markennamen Uhudler in Umlauf gebracht werden. Es geht dabei um ein Synonym für Tradition, Zusammenhalt und Lebensfreude in einer ganzen Region.

Der Uhudler ist längst auch ein wesentlicher Teil des touristischen Marketings gewor­den, er bekommt damit auch ökonomisch gesehen eine sehr große Bedeutung. Es war daher wichtig, entgegen allen bürokratischen EU-Bestimmungen Bestand und Zukunft des Uhudlers gesetzlich abzusichern und so auch weiterhin Auspflanzungen zu ermög­lichen. Dies ist mit dieser Novelle des Weingesetzes gelungen.

Das Südburgenland hat sich in den letzten Jahren zu einem Feinschmeckerparadies ge­wandelt, das neben der landschaftlichen Schönheit auch auf ebenso bodenständige wie bekömmliche Schmankerl setzt.

Manche meinen, die Weingesetz-Regelung könnte vielleicht EU-widrig sein. Es ist ge­nau umgekehrt. Es ist wichtig, dass es ein Sicherheitsnetz für die burgenländischen Uhudler-Bauern gibt. Das vor Kurzem beschlossene Weingesetz ist ein solches. Es be­deutet, Uhudler als Obstwein deklarieren zu können, damit aus der EU-Weinmarktord­nung zu kommen und eine gesetzliche Absicherung zu erreichen. Das gibt den burgen­ländischen Weinbäuerinnen und Weinbauern endlich den notwendigen Rückhalt. (Vize­präsidentin Winkler übernimmt den Vorsitz.)

Ich gratuliere dem Ministerrat zum Durchbruch in der Causa Uhudler und danke Bun­desminister Andrä Rupprechter für seinen Einsatz sowie allen, die zur Uhudler-Lösung beigetragen haben. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

15.00


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Ebner. Ich er­teile ihr dieses. – Bitte.

 


15.01.32

Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Flasche Wein ist weg. (Bun­desrat Mayer: Der Minister hat sie! – Allgemeine Heiterkeit.) Und ich habe mich schon so gefreut, dass wir eventuell den Uhudler verkosten dürfen. (Ruf: Obstwein!) – Obst­wein, richtig!

Ich komme aus Niederösterreich, aus dem Waldviertel, und, auch wenn es kaum je­mand glauben wird, in dieser Region wird hervorragender Qualitätswein produziert. Die Wachau gehört geografisch zum Waldviertel, und darauf sind wir natürlich sehr stolz. Niederösterreich hat aber auch die längste Weinstraße, mit 830 Kilometern, wo diese acht Weinbaugebiete vereint sind.

Es gibt die drei Klimaräume: das Weinviertel im Norden, den Donauraum mit seinen Ne­bentälern westlich von Wien und das pannonische Niederösterreich im Südosten. Dazu gehören 150 Weinorte mit rund 1 700 Winzern, die in diesen Weinbaugebieten 27 000 Hek­tar Rebflächen bewirtschaften und hervorragenden Wein produzieren.

Hervorragende Weine aus Niederösterreich sind der Grüne Veltliner – vielen bekannt –, Riesling, Kremstal DAC, Chardonnay oder Weißburgunder. Es gibt ebenfalls elegante Rotweine aus Niederösterreich. Für das Jahr 2015 wurde laut Statistik eine Weinernte von 2,3 Millionen Hektolitern ermittelt, und davon haben wir in Niederösterreich 1,4 Mil­lionen Hektoliter erzeugt. Insgesamt wurden 49 Millionen Liter im Wert von 144 Millio­nen € ins Ausland exportiert; und wir wissen, dass unsere qualitativ hochstehenden Weine im Ausland auch einen hohen Stellenwert genießen.

Über den Uhudler hat Kollegin Hackl schon sehr viel gesagt und erzählt. Ich denke, die Winzer werden diese Maßnahme, diese Novellierung zum Fortbestand des Uhudler-


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