BundesratStenographisches Protokoll854. Sitzung / Seite 108

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Potenzial auch jetzt ausschöpfen, weil sie keine Katastrophen haben. Somit hat sich im globalen Bereich ein massiver Druck auf den Lebensmittelsektor ergeben.

Aber eines sage ich schon: Es kann in diesem Bereich nicht sein, dass Palmöl stetig in unserem Eis vorhanden ist. Wir können im Eis auch unser Milchfett einsetzen, das hat keine Kilometer drauf und ist CO2-neutral.

Damit komme ich zum nächsten Punkt, der immer wieder auch bei uns im EU-Aus­schuss des Bundesrates Thema ist, das ist die europäische Energieversorgung. Wir sehen, die Atomlobby versucht hier immer wieder, Türen und Wege zu öffnen, um auf den europäischen Energiesektor zu kommen.

Wir sehen es bei der Klima- und Wärmestrategie der Europäischen Union. Hier gibt es wieder einen Vorschlag, bei dem vielleicht die Atomlobby durch das Hintertürl herein­kommen würde. CO2-Neutralität: Natürlich ist Atomenergie CO2-neutral, aber in Wirk­lichkeit wissen wir heute noch nicht, was mit der Lagerhaltung in Zukunft möglich sein wird, was Endlager in Salzstöcken wie in Deutschland hergeben. Diese werden sich in ih­rer geologischen Gestaltung in hundert oder zweitausend Jahren vielleicht ganz anders verändert haben, als wir es zurzeit glauben.

Ein weiterer Punkt ist natürlich die Klimastrategie, und wir sehen es genau jetzt, in die­ser Zeit wieder, besonders in meinem Raum, im bayerisch-innviertlerischen Raum, wo massive Niederschläge niedergegangen sind. Ich brenne fast und bin froh, wenn ich morgen bei den Feuerwehrkameraden sein kann, um Hilfe zu leisten. Ich habe gerade gesehen, ganze Truppen aus Bayern und Österreich sind in diese Krisenregion unter­wegs, um zu helfen. Ich danke allen Feuerwehrmännern und -frauen und allen Freiwil­ligen, die im Einsatz sind! Es wird wichtig sein, dass wir die Klimaziele erreichen, das wird essenziell wichtig sein für die Zukunft. Ich kann nur eines sagen: Wir können nicht abschätzen, welche Katastrophen durch Vulkanausbrüche oder sonstige Ereignisse ein­treten können, aber wir können hier in der CO2-Minimierung unsere Leistung erbringen.

Ein weiterer Punkt ist natürlich auch das Thema Regionalität, auch im Milchbereich, im Bereich der Schulen, wo wir mit den 100 Millionen € geschaut haben, dass in Schulen und in öffentlichen Einrichtungen dementsprechend regionale Produkte unterkommen. Ein Punkt wäre auch wichtig, nämlich das Bestbieter-Programm der Bundesregierung, das Möglichkeiten geschaffen hat, unsere regionalen Produkte in allen öffentlichen Ein­richtungen unterzubringen. Das fängt in der Hotellerie an, das endet in den öffentlichen Einrichtungen, ob das in der Stadt Wien ist, ob das in dementsprechenden politischen Einrichtungen ist. Ich bin überzeugt, dass, wenn wir die Strategie der Regionalität wei­terverfolgen, unsere Landwirtschaft eine entsprechende Chance hat.

In diesem Sinne noch ein herzliches Danke, Herr Bundesminister! Wir stehen dem Be­richt natürlich positiv gegenüber. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bun­desräten von SPÖ und Grünen.)

15.32


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Dörfler. Ich erteile ihm dieses. (Bundesrat Mayer: Du hast ja dein halbes Büro mit!)

 


15.33.07

Bundesrat Gerhard Dörfler (FPÖ, Kärnten): Ich habe das halbe Büro mit, weil ich mich um die Bauern in Österreich sorge, lieber Freund. Das ist gar nicht so zum La­chen. (Bundesrat Mayer: Ich habe gar nicht gelacht!) Als Vorarlberger würde ich da ein bisschen zurückhaltend sein. Denn, Herr Bundesminister, es gibt ja seit Jahren die Fern­sehserie „Bauer sucht Frau“. Ich sage, wir werden eine neue Serie brauchen: „Bauer sucht Zukunft“. Das ist die Sorge, wenn wir uns die Schlagzeilen der letzten Tage, nur der letzten Tage, ansehen: „Die Rückkehr des Milchsees“, „Milchpreis ganz ohne Rahm-


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