BundesratStenographisches Protokoll855. Sitzung / Seite 129

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rungen geht, die übertragen werden, Parlamentsdebatten, Bundesratsdebatten oder prinzipiell alles, was dort im Bereich der Information gemacht wird.

Die beiden Spartenkanäle ORF SPORT + und ORF III Kultur und Information ergänzen sinnvoll ein sehr breites und – wie ich glaube und wie es auch aus dem Bericht hervorgeht – qualitativ hochwertiges Angebot bei gleichzeitig hohen Quoten. Man muss das schon auch im internationalen Vergleich sehen, dass, wenn man sich zwischen 30 und 40 Prozent bewegt, wenige Länder, mit Ausnahme von Norwegen und Dänemark, insgesamt an das herankommen. Und beim Radio sind die Zuhörerzahlen ja noch höher. Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Bundesrates Stögmüller.)

16.14


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Bitte, Herr Bundesrat Dörfler.

 


16.14.30

Bundesrat Gerhard Dörfler (FPÖ, Kärnten): Herr Kollege Schennach hat mich ja regelrecht zu einem Redebeitrag eingeladen. (Bundesrat Schennach: So nett bin ich!) Erstens: Redlichkeit freut mich; es ist auch so. In Kärnten ist eine Frau ORF-Lan­desdirektorin, nämlich Frau Karin Bernhard, und sie wurde zu meiner Zeit als Landes­hauptmann berufen, obwohl sie als SPÖ-nahe oder gar SPÖ-Parteimitglied gilt. Das Gleiche gilt für den Militärkommandanten Walter Gitschthaler, ein deklariertes SPÖ-Parteimitglied. Er wurde während meiner Zeit von mir und Darabos zum Militärkom­mandanten berufen, weil er der beste Kandidat war. (Zwischenruf des Bundesrates Schennach.)

Zum ORF-Programm will ich weniger sagen: Moretti ist einfach gut, die Information ist teilweise gut, das „Weltjournal“ ist Weltklasse. Wir haben auch eine Serie über Religionsthemen, die hochinteressant und hochqualitativ ist. Ich würde mir nur im Interesse vieler Seherinnen und Seher wünschen, dass das halt auch zu Tageszeit­punkten oder Abendzeitpunkten stattfindet, bei denen nicht halb Österreich schon im Tiefschlaf ist. Das wäre eine Bitte, die man an den ORF weitergeben kann.

Aber ich möchte schon zu meinem Zwischenruf Stellung nehmen:

„Bis zu 20 Millionen Euro Schaden dürften die Radiotestmanipulationen der GfK verursacht haben. Nutznießer der Datenverfälschungen war offenbar der ORF, der in der ‚korrigierten‘ Version klare Abweichungen hinnehmen musste.“

Erstaunlich ist in Österreich immer, dass, wenn irgendwo eine Meldung auftaucht, diese dann einen Tag später de facto nicht mehr existent ist.

Und jetzt komme ich schon dazu: Da geht es um 20 Millionen €! Das Werbeetat im ORF-Radiobereich hat eine Größenordnung von 100 Millionen €, das heißt, eine Falschdarstellung von 1 Prozent bedeutet eine Verschiebung von 1 Million €.

Und da kann man dann auch festhalten:

„Es gibt jeden Tag mehr Erkenntnisse, und es steht inzwischen fest, dass die kommer­ziellen Radioangebote des ORF, insbesondere Ö3, aber auch die Regionalradios österreichweit hinaufgeschrieben wurden“.

Das berichtet Ernst Swoboda, der seit dieser Woche auch Vorsitzender des Verbands der Privatsender ist, im Gespräch mit der APA.

Jetzt zu den Zahlen:

 


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