BundesratStenographisches Protokoll856. Sitzung / Seite 40

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bar. Nun liegt es an uns, an den Staaten und damit an uns allen, zu beweisen, dass dieser Optimismus zu Recht besteht. Die Voraussetzungen dafür waren nie besser als jetzt.

Meine Damen und Herren, der Weg ist das Ziel – das ist heute hier auch schon gesagt worden –, und unsere Kinder und Kindeskinder werden uns daran messen, was wir in dieser Zeit dafür an Taten gesetzt haben. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie bei Bundes­räten von FPÖ und Grünen.)

11.02


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Als Nächster ist Herr Bundesrat Dörfler zu Wort ge­meldet. – Bitte.

 


11.03.07

Bundesrat Gerhard Dörfler (FPÖ, Kärnten): Geschätzter Herr Bundesminister! Hohes Präsidium! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Erst vor zwei Tagen konnten wir lesen: „Naturkatastrophen kosten 63 Milliarden Euro“. Die Münchener Rück hat die Umwelt­auswirkungen und Katastrophenschäden im ersten Halbjahr ermittelt. Den größten Schaden hat ein Erdbeben auf einer südjapanischen Insel verursacht. Allein dieses Erdbeben hat bei Zulieferern von Autoherstellern und Handyerzeugern einen wirt­schaftlichen Schaden von 22,5 Milliarden € verursacht.

Die meisten Einzelschäden sind durch El Niño entstanden; durch die Erwärmung des Südpazifik sind laut dieser Studie in den USA und Europa im ersten Halbjahr Gesamt­schäden von 18 Milliarden € entstanden, in Texas und in den angrenzenden Staaten 11,1 Milliarden €. Der Gesamtschaden durch Unwetter in Europa im Mai und Juni be­trägt 5,4 Milliarden €. Das sind Dimensionen, die eigentlich unfassbar sind, wenn man allein in einem Halbjahr die Auswirkungen der Klima- und Naturkatastrophen misst.

Weltweit sind damit im ersten Halbjahr 2015 Schäden von 63 Milliarden € entstanden, im Vorjahr waren es 53 Milliarden €. Es gab allerdings im langjährigen Durchschnitt Schäden von 83 Milliarden € pro Halbjahr. Die Zahl der Todesopfer ist laut dieser Stu­die von 21 000 auf 3 800 in diesem Halbjahr gesunken.

Eine interessante Publikation, die Sie alle erhalten haben, Pars pro Toto – ein Teil für das Ganze, heißt das sinngemäß auf Deutsch übersetzt –, behandelt auch ganz inter­essante Umweltthemen – die Hitliste der Umweltchemikalien zum Beispiel, und da sind wir relativ schnell bei der Auswirkung, was zum Beispiel im Bereich der Lebensmit­telproduktion möglich ist: dass allein die Sicherstellung der Haltbarkeit der Lebensmittel mit Chemie ein Riesenproblem ist und Auswirkungen auf den Menschen hat. Wir alle sind täglich davon betroffen, können das aber in Wirklichkeit nicht messen.

Österreichische Studien sollen auch eine Grundlage dafür schaffen, was in Zukunft hin­sichtlich Geschäftemacherei mit Lebensmitteln strikt verboten sein sollte. Wir vergiften uns ja in Wirklichkeit täglich. Meiner Meinung nach sind Klimaschutz, Umweltschutz, Naturschutz, Menschenschutz und Tierschutz ein solch komplexer Bereich, dass wir all diese Themen, diese interessanten Publikationen entsprechend ernst nehmen sollten.

Es gibt in dieser Publikation zum Beispiel auch einen Abschnitt zum Thema: Reich werden mit Umweltpolitik. Da wird festgehalten, dass in Wirklichkeit heutiger Kapital­einsatz für die Umwelt Verbesserungen für morgen bringen soll. Die Frage wird aller­dings sein, ob im globalen Wirtschaftswettbewerb Cash stärker ist als Klima und Um­welt. Schauen wir uns die Entwicklung allein der Landwirtschaft und Lebensmittelpro­duktion an! – ich habe versucht, da einmal ein Bild zu zeichnen.

Schauen wir uns doch die Agrarindustrie an; nicht die österreichische und nicht die Landwirtschaft im zentraleuropäischen Alpenraum – Schweiz, Österreich, Oberitalien, Bayern –, das ist noch eine vorbildliche Landwirtschaft. Schauen wir uns die große In-


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