BundesratStenographisches Protokoll859. Sitzung / Seite 80

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Wenn es darum geht, den Wirtschaftsstandort abzusichern, wenn es darum geht, unsere Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten, dann müssen wir auch dafür sorgen, dass die hohe Ausbildung – und für die sind wir in Österreich bekannt, auch bei den internationalen Ausschreibungen – auch ihre Anerkennung findet. Ich bitte deshalb um Zustimmung. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.36


Vizepräsidentin Ingrid Winkler: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Ebner. – Bitte, Frau Kollegin.

 


13.36.20

Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Österreich ist, wie wir wissen, ja schon seit über 20 Jahren in der EU, und ich meine, es ist jetzt an der Zeit, dass auch der Titel Ingenieur aufgewertet, europäisiert und dem Bachelor-Abschluss gleichgestellt wird.

Unsere HTLs, und das ist auch schon angesprochen worden, sind sicherlich hoch qualifizierte Ausbildungsstätten, und nach Abschluss dieser Ausbildung ermöglicht die Wirtschaft diesen Absolventen sowohl eine Anstellung als auch gute Aufstiegschancen, und wir wissen, dass die HTL-Abgänger wirklich nicht beim AMS zu finden sind. Daran sieht man, dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung auch Zukunftschancen auf dem Arbeitsmarkt bringt.

Die Ausbildung, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis, schafft eine fundierte Grundlage, um gut vorbereitet in das Berufsleben einsteigen zu können. Unsere Inge­nieure und Ingenieurinnen sind in der heimischen Wirtschaft absolut hochgeschätzt. Wenn man bedenkt, dass Österreich 5 000 Mal im Jahr diesen Titel vergibt, erkennt man, dass die HTLs Ausbildungsstätten sind, die von den Jugendlichen – leider noch zu wenig von Frauen – doch gerne angenommen werden.

Die zukünftige Gleichstellung mit dem Bachelorabschluss bringt auch den Betroffenen eine höhere Einstufung, wobei im Anschluss an die HTL-Matura diese dreijährige Praxis erfolgt und dann ein Fachgespräch mit Experten und Expertinnen erforderlich ist. Frau Präsidentin Zwazl hat schon ausgeführt, dass das wirklich Experten sind, vor denen sich diese Absolventen, die schon drei Jahre im Berufsleben stehen, bewähren müssen.

Auch die österreichische Wirtschaft profitiert von dieser neuen Regelung: Bei den diversen Ausschreibungen kann diese hohe Qualifikation beziehungsweise das hohe Niveau dargestellt und auch besser eingestuft werden. Österreich wird somit im internationalen Vergleich bei den qualifizierten Arbeitskräften noch wettbewerbsfähiger.

Natürlich wissen wir auch, dass es einen starken Facharbeitermangel gibt, in diesem Zusammenhang stellt die Berufsausbildung in Form der Lehre mit Matura ein ebenso wichtiges Angebot dar. Die Lehre hat in der Gesellschaft keinen so hohen Stellenwert und müsste auch noch attraktiver gestaltet werden. Leider wird sie auch in der Bevölkerung zu selten als ein idealer Berufseinstieg gesehen; auch vom Elternhaus her wird eine Lehre nicht immer empfohlen, und auf viele Kinder wird eingewirkt, doch eine höhere Schule zu besuchen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist für die Zukunft unseres Wirtschafts­standortes Österreich sehr wichtig, dass wir unsere Berufsgruppen, und dazu gehören auch die Ingenieure und Ingenieurinnen, noch mehr in den Mittelpunkt unserer Stärken rücken, um den österreichischen Arbeitsmarkt auch international wettbewerbsfähiger zu machen. Ich denke, das vorliegende Gesetz ist ein Vorteil für die österreichischen Exportunternehmen und auch für den Wirtschaftsstandort Österreich. Damit wird eine


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