BundesratStenographisches Protokoll860. Sitzung / Seite 42

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Ein Geschäft auf dem Rücken unserer kleinsten Unternehmer, unserer Familien­betriebe – wir wissen, dass es im Tourismus hauptsächlich Familienbetriebe gibt –, das sollten wir unterbinden.

Deswegen ist das wichtig, und ich danke jedem Einzelnen, der hier mitgearbeitet hat. Mir als Unternehmer, das sage ich ganz offen, ist es total egal, wer diesen Antrag in welchem Ausschuss eingebracht hat. Das Wesentliche und das Wichtige ist, dass Sie alle zusammengesessen sind und gesagt haben: Wir müssen parteiübergreifend eine Lösung finden.

Diese Lösung liegt heute hier auf dem Tisch, und ich bin froh, dass es hierzu Ein­stimmigkeit gibt. Das ist auch ein deutliches Zeichen an unsere Tourismusbetriebe, an unsere Tourismuswirtschaft: Die Regierung und alle Parlamentarier stehen hinter dem Tourismus als einem der wichtigsten und bedeutendsten Wirtschaftszweige in Öster­reich. – Ein herzliches Dankeschön für einen einstimmigen Beschluss. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

11.11


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Als Nächstem darf ich Herrn Bundesrat Novak das Wort erteilen. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


11.12.18

Bundesrat Günther Novak (SPÖ, Kärnten): Herr Bundesminister! Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich hoffe, wir haben noch etwas zu besprechen, wenn wir dann den Tourismusbericht für 2016 bekommen, den wir hoffentlich noch heuer hier in diesem Parlament besprechen werden, da es zu diesem Thema jetzt eigentlich schon einen touristischen, wirtschaftlichen Rundumschlag gegeben hat, wobei einiges natürlich richtig ist, keine Frage; das muss man schon dazusagen.

Ich als Kärntner war lange im touristischen Bereich tätig – aber auf der anderen Seite, nicht auf jener von Christian Poglitsch, der zu Hause einen Betrieb hat. Ich war auf der Seite einer Agentur tätig, die versucht hat, den Betrieben Nächtigungen zu bringen, sogenannte Angebotsgruppen. Der Herr Bundesminister wird sie am besten kennen, weil sie durch die ÖW betreut werden. Im privatwirtschaftlichen Bereich waren wir dafür zuständig, Nächtigungen für Betriebe zu „erzeugen“.

Jetzt habe ich ein bisschen Angst, denn all das, was zu diesem Thema gesagt wurde, ist schon richtig, keine Frage. Ein solch großer Bereich wie die Tourismuswirtschaft in Österreich mit 17 000 Beherbergungsbetrieben, die 1,5 Millionen Betten haben und 132 Millionen Nächtigungen machen, gehört entlastet. Aber ich habe ein bisschen Angst, denn ich versuche, mich in die Schuhe dieser Anbieter zu stellen, und das sind ja keine kleinen. Ich habe es mir herausgeschrieben: Booking.com, HRS und Expedia machen rund 94 Prozent der Nächtigungen – HRS 64 und Expedia 53,2 Prozent der befragten Nächtigungen, das heißt, Betriebe sind befragt worden. Dann kommen noch Hotel.de, Tiscover und andere kleine, Bergfex zum Beispiel, Buchungsplattformen dazu.

Wenn man dann bedenkt, dass Tiscover selbst noch auftritt, die eine der innovativsten Buchungsplattformen in Österreich war, die in Innsbruck entwickelt worden ist und mit sehr viel Geld der Österreich Werbung, vor allem aber von der Tiroler Landesregierung unterstützt worden ist, es aber schlussendlich auch nicht geschafft hat und dann in HRS übergegangen ist, dann ist die Frage schon berechtigt, ob wir nicht in Österreich selbst versuchen sollten, eine Buchungsplattform für unsere Betriebe zu finden, diese zu unterstützen, sei es, dass die ÖW das macht oder die Österreichische Hotelier­vereinigung, die absolut dafür zuständig wäre, in diesem Bereich tätig zu werden. Also das würde ich schon auch kritisieren.

 


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